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Word Up

Viele Texte im Internet, aber auch alltägliche Schriftstücke wie Briefe, PowerPoints und E-Mails sind für mich häufig Anlass zum Fremdschämen. Hohles Gewäsch, schlechter Stil und eine Ansammlung von Rechtschreibfehlern. Das muss nicht sein, zumal ich glaube, dass es nicht um mangelnde Kenntnis der Sprache geht, sondern einfach um Bequemlichkeit. In meinem Blogbeitrag erfährst du, warum es wichtig ist gute Texte zu verfassen und diese Korrektur zu lesen. Und auch, wie du das machen kannst – als unabhängiger Korrekturleser der eigenen Texte, aber auch als zweite Instanz für Kunden oder Kollegen.

Schlechte, fehlerhafte Texte sind peinlich und unprofessionell

Ich weiß, ich bin da radikal. Ich nörgel, wenn die Tageszeitung einen Buchstabendreher drin hat. Ich ärgere mich über den zunehmenden Verfall der Rechtschreibung im Internet – sowohl auf der Website vom Büdchen um die Ecke als auch auf denen namhafter Zeitungshäuser. Ich ärgere mich auch über Leute, die meinen, texten könne jeder, den Wert von guten Texten nicht erkennen oder genau an dieser Stelle Budget sparen wollen. Aber umso mehr freue ich mich, wenn sich jemand die Zeit genommen und die Mühe gemacht hat für mich im Speziellen oder für seine Leserschaft generell einen anständigen und richtigen Text zu fabrizieren. Denn das ist in der heutigen Online-Kommunikation nicht selbstverständlich.

Gute Texte und vor allem richtige Texte sind Teil der Außenwahrnehmung. Egal ob es um den eigenen Internetauftritt, die PowerPoint beim Pitch oder die fix aufgesetzte Nachricht an den Kunden geht. Ein passender Stil, ein guter Text – und vor allem die richtigen Schreibweisen: Das gehört zum Selbst- und Erscheinungsbild einer Marke, einer Agentur, einer Person oder einer Homepage. Denn es ist einfach ein Zeichen von Professionalität und Seriosität sowie das Versprechen, Produziertes – egal welcher Art – anständig abzuliefern. Du würdest ja auch nicht unvorbereitet, mit kaputten Klamotten oder Nutella an der Wange (alles schon gehabt – wenig erfolgsversprechend) beim Geschäftstermin auflaufen oder? Siehste. Genauso verhält es sich mit dem zu laxen Umgang mit Sprache und Rechtschreibung. Daneben ist es natürlich auch eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache, das Land der Dichter und Denker. Zumindest ein respektvolles Zunicken. Oder ein verschwörerisches Zwinkern. Ein leichtes Zucken der Mundwinkel. Naja. Was ihr jetzt lesen wollt, ist aber vermutlich das hier:

Und wie mache ich das jetzt mit den guten Texten?

Bei der Korrektur von Texten gilt generell das Vier-Augen-Prinzip, denn diese sehen bekanntlich mehr als nur zwei. Häufig ist man als Verfasser seinem eigenen Werk gegenüber textblind. Im Optimalfall werden Texte zum Korrekturlesen an Profis, zum Beispiel an die hausinterne Online-Redaktion, weitergegeben. Diesen Luxus hat aber leider nicht jeder. Du kannst auch einen Kollegen fragen, von dem du weißt, dass er auf diesem Gebiet versiert ist.

Kann dies nicht geleistet werden, muss man versuchen zum unabhängigen Leser seines eigenen Textes zu werden. Klingt schwierig? Ist es auch. Aber wer glaubt, mit dem letzten Wort, das er in die Tasten haut, sei der Text fertig, der irrt.

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Wenn die Zeit es erlaubt, lass den Text einfach mal liegen. Einen Tag auf jeden Fall. Versuch, mit frischem Kopf und etwas Abstand nochmal ranzugehen. Bitte nicht, wenn du gestresst, müde oder unaufmerksam bist. Generell sollte die Textprüfung hinsichtlich dreier Kriterien erfolgen:

  1. Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung

Dafür gibt es eine heiße Adresse: Konrad Duden. Gibt es übrigens auch online. Wie bei fast jedem Problemchen in sämtlichen Lebensbereichen gilt auch hier: Das aktuell gewälzte Problem hat zu 99 Prozent schon ein anderer vor dir gehabt. Und die Lösung online veröffentlicht! Nebenbei haben Texte ohne Fehler eine erhöhte Lesbarkeit, sozusagen ohne Stolpersteine. So optimierst du den Lesefluss deiner Adressaten und servierst den wesentlichen Inhalt schön angerichtet auf einem Silbertablett.

  1. Aufbau, Inhalt und Sinn

Inhalt und Sinn eines Textes entscheiden größtenteils über den empfundenen Mehrwert des Lesers nach der Lektüre. Hält der Text, was die Einleitung verspricht? Versteht auch ein Novize den Inhalt? Schlüpf in die Rolle des Lesers. Gibt es noch eine Info, die fehlt? Ist der Aufbau schlüssig und die Kernaussage deutlich geworden?

  1. Stil und Sprache

Stil und Sprache sind nicht unbedingt eine Frage von Regeln und Formeln. Es ist vielmehr eine Frage der Intuition, Einschätzung und Empathie gegenüber deiner Leserschaft. Um die passende Tonalität und das richtige Vokabular zu treffen, muss deine Zielgruppe klar umrissen sein und dir deutlich vor Augen stehen. Das gilt natürlich auch für geschäftlichen E-Mail-Verkehr.

Letzter Appell

Ich hoffe ich konnte euch ein wenig für das Thema sensibilisieren. Tut euch und anderen den Gefallen und lest eure Texte ausnahmslos ein zweites Mal. Oft sind dafür nur ein paar Minuten nötig oder ein kurzer Regel-Check im Netz. Klar, fehlerfreie oder perfekte Texte sind nahezu unmöglich. Nicht selten schleichen sich Fehler ein und werden auch beim zweiten und dritten Korrekturlesen übersehen. Aber Fehler aus Faulheit oder Desinteresse sollten tunlichst vermieden werden. Nehmt euch die Zeit, denn es ist wichtig. Eure Texte verraten viel über euren Arbeitsstil. Und dem Typen mit den fehlerhaften Larifari-E-Mails möchte ich nur bedingt die Projektleitung meiner neuen Kampagne anvertrauen. Außerdem ist euer Text nicht nur eine Art Arbeitsprobe, sondern auch eine Wertschätzung für das Gegenüber.

Nun ist es aber so, dass Rechtschreibfehler auch sehr lustig sein können. Hier meine Top 3. Aber bitte nicht nachmachen.

Wie Du ein gutes Content Audit durchführst, das haben wir hier für Dich zusammengefasst.

Meine Top 3 Lieblingsfehler

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Geschrieben von

Britta war Online Editor bei morefire. Wenn sie mal gerade nicht in die Tasten haut stehen Laufen, Heimwerken, Socializen und Knipsen auf dem Programm.

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