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Web Summit 2016 in Lissabon – Recap

Anfang November war in Lissabon wohl eine der größten Konferenzen rund um das Thema Web, Technologie und Online Marketing für 4 Tage mit vielen namhaften Speakern zu Gast und wir mittendrin – auf der Web Summit 2016.

Wobei der Begriff “zu Gast” das ganze eigentlich nicht wirklich trifft – vielmehr hat die Web Summit die Stadt Lissabon für eine Woche komplett eingenommen. Wo auch immer man hinsah, überall fand sich doch irgendwo ein Zeichen der Konferenz in Form von Logos, Fähnchen, Aufklebern oder Plakaten. 53.000 technologiewütige Besucher mit blauen Teilnehmerbändchen fluteten die Stadt und ihre öffentlichen Verkehrsmittel.

Schon bei der Ankunft am Flughafen hat man ein erstes Bild davon bekommen, was einen erwarten würde. Riesengroße Registrierungs-Zelte wurden direkt vor den Ausgang gesetzt und Scharen von Flyer-verteilenden Helfern wiesen einem den Weg. Resultat des Registrierungsprozesses: ein “Attendee”-Bändchen, ein Namensschild so groß wie ein Ortsschild und ein Web-Summit-T-Shirt – letzteres find ich super.

Das Gelände, auf dem das Web Summit stattfand rund um die MEO Arena war im Großen und Ganzen sehr gefällig. Gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel, weitläufige Außenbereiche und direkt am Wasser gelegen – so in etwa lautete das Erfolgsrezept. Weitläufige Außenbereiche waren auch bitter nötig angesichts der Fluten an Besuchern, aber dazu komme ich später noch.Web Summit

Meine Highlights

Die Center Stage

Die Hauptbühne war der Hammer. Als ich das erste Mal davor stand, war ich mir kurz unsicher, ob nicht gleich die Band Kraftklub die Bühne stürmt – leider war es dann doch nur Web-Summit-Gründer Paddy Cosgrave, der das Event mit einer Ansprache feierlich eröffnete.

Die Idee mit den Kanistern, die unterschiedlich beleuchtet werden macht einfach was her. Auch die Akustik war top – egal wo man in dieser riesigen Arena saß, der Ton war glasklar. Respekt dafür. Und durch die großen Leinwände konnte man auch vom allerhintersten Platz die Vorträge visuell verfolgen.

Center Stage

Gary Vaynerchuk – VaynerMedia

für mich persönlich einer der unterhaltsamsten Speaker, den es aktuell in unserer Branche gibt. Ist alles Gold, was der Mann sagt? Sicher nicht. Gehe ich nachdem ich eines seiner Vorträge gesehen habe hyper-motiviert zurück an die Arbeit? Absolut. Der Typ motiviert einfach! Das Thema seiner Keynote hatte den etwas esoterisch angehauchten Titel: “Afraid to fail because of other people’s opinions?” Im Grunde ging es unterm Strich um die Möglichkeiten und Gefahren, denen heutige Unternehmen und Unternehmer gegenüberstehen und inwieweit diese ihre Kommunikationsmittel und Kanäle an die heutige Zeit anpassen müssen, um in ihrer Zielgruppe relevant zu bleiben. Sein Mantra dabei: Go mobile or go home!

Alles in gewohnter Manier bissig und auf den Punkt vorgetragen – im Jab, jab, right hook! style.

Gillian Tans – Booking.com

In Ihrem Vortrag “Winning the booking war”, hat uns CEO von Booking.com Gillian Tans einen kleinen Einblick in die Strategien und Maßnahmen gegeben, die das Unternehmen unternimmt, um sich in der heutigen Zeit gegen Konkurrenten wie Airbnb und Co. durchzusetzen. Eines der Erfolgsfaktoren ist dabei eine A/B-Test-basierte, ständige Optimierung der Benutzerfreundlichkeit der Plattform.

Rich Williams – Groupon

“Cracking local: Marketing strategies that worked and didn’t” – so der klangvolle Name des Vortrages von Groupon CEO Rich Williams, in dem er uns durch die turbulente Anfangszeit von Groupon führte. Das Erfolgsrezept von Groupon war es, für jeden Markt eine individuell auf die Bedürfnisse des Marktes angepasste Strategie zu fahren und dieses Prinzip auch in Zeiten explosiven Wachstums nicht zu kompromittieren.

Rahmenprogramm

Pitch Startup Competition

Im Rahmen der Web Summit eigenen Startup Competition namens PITCH hatten Gründer aus aller Welt die Möglichkeit ihre Startups live on stage vor einer Jury und dem Web-Summit-Publikum zu präsentieren. Dazu waren auf dem Gelände mehrere Bühnen aufgebaut, auf denen die Pitches dann regelmäßig stattfanden.

Der Sieger des diesjährigen Wettbewerbs ist das dänische Startup namens Kubo Robot – ein Lernroboter, der Kindern spielerisch das Coden beibringen soll.

Pitch Wettbewerb

Night Summit

Sobald die Lichter dann abends um 18/19 Uhr bei der Web Summit langsam ausgingen, traf sich die ganze Meute bereits wieder in der Lissaboner Altstadt zum abendlichen Get-together bei Sagres und Caipirinha auf der Night Summit. Hier schlug dann die Stunde der Networking-Könige und Konsorten, aber auch derer, die einfach nur einen schönen Abend gemeinsam verbringen wollten. Jeder, der schon einmal in Lissabons Altstadt rund um die Pinkstreet zu Besuch war, weiß wie charmant die kleinen Gassen mit ihren Bars und der Live-Musik sein können. Auch wenn es manchmal so schien, als würden die Gassen den Menschenmengen nicht immer gewachsen sein.

Night Summit

Kritikpunkte

Müsste ich einen Hauptkritikpunkt nennen an der Veranstaltung, so wäre das die schieren Menschenmengen auf der Konferenz. Für meinen Geschmack war das Event einfach viel zu voll. Überall endlose Schlangen und lange Wartezeiten. Egal ob der schnelle Gang zur Toilette oder der kleine Snack am Foodtruck, alles entwickelte sich zum zähen Geduldspiel und drücke doch so manches Mal die Laune.

Was ich auch wirklich schade fand ist, dass ich angesichts der Flut an interessanten Speakern und Vorträgen – welche natürlich alle gefühlt gleichzeitig stattfanden – sehr vieles, was ich gerne gesehen hätte verpasst habe. Aber ich schätze da lässt sich nur schwer etwas daran ändern, daher ist das nur ein halber Kritikpunkt.

Fazit

Alles in allem war die Web Summit dennoch eine wirklich schöne und gelungene Konferenz. Die Kombination aus namhaften Speakern, die man sonst nicht so einfach zu Gesicht bekommt und der Stadt Lissabon, mit der Gastfreundschaft der Bewohner und dem Charme der Altstadt hat mich dann doch vollends überzeugt.

Jonnie Klausch

Jonnie ist Consultant Online Marketing bei morefire.
Das Leben offline findet er aber auch ganz dufte. Neben Musik und Sport begeistert er sich für analoge Illustration, Ramen Suppen und Japan. Asiatische Küche ist voll sein Ding. Im Winter geht’s mit dem Rucksack in ferne Länder und im Sommer treibt er sich auf hiesigen Festivals rum.

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