Auch wenn es bereits mehrere Tools auf dem Markt gibt, die sich das Thema Strukturoptimierung von Websites und in diesem Zuge die Optimierung der internen Verlinkung die auf die Fahne geschrieben haben, lohnt sich ein tiefergehender Blick in die Seoratio-Tools von Thomas Zeithaml und Team.
Thomas (oder Tom wie ihn viele von uns kennen) ist bereits seit 2001 in der Online Marketing bzw. SEO-Szene unterwegs und gründete vor ziemlich genau vier Jahren die Agentur SEORATIO in Augsburg. Da er selbst über viel technisches Verständnis verfügt, entwickelte er die Seoratio-Tools, die nun nicht mehr nur agenturintern sondern auch für die Öffentlichkeit nutzbar sind. Als ich Anfang des Jahres Tom das erste Mal traf und er einen sehr ausführlichen Vortrag zu den Seoratio-Tools hielt, war ich sofort begeistert. Nun durfte ich das Tool testen und möchte euch meinen Einblick nicht vorenthalten.
Die Zielgruppe der Seoratio-Tools sind ganz klar Agenturen sowie Inhouse SEOs, die insbesondere für größere Portale und Online Shops zuständig sind. Die Abgrenzung zu anderen Tools besteht u.a. darin, dass die jeweilige Domain nicht validiert werden muss. Das bedeutet, dass ich mir theoretisch einen Account erstellen und die Webseite meines Konkurrenten crawlen kann. Außerdem versuchen die Seoratio-Tools die Vorgehensweise von Google nachzubilden, was u.a. die Behandlung von Weiterleitungen, die Zählung von (doppelten) Links und die Berechnung des PageRank sowie des internen Linkjuice betreffen. Ziel ist es, komplexe Webseitenstrukturen besser zu verstehen bzw. den Nutzern verständlich zu machen.
Die Seoratio-Tools versprechen einen tiefen Einblick in die Strukturen von Webseiten zu geben, um dem Nutzer Probleme, aber auch Potenziale der Optimierung aufzuzeigen. Die Nutzung ist allerdings eher dem erfahrenen SEO zu empfehlen, denn auch wenn die jeweiligen Features kurz beschrieben und erklärt sind, ist ein gesundes Wissen Voraussetzung. Denn nur so können die aufbereiteten Daten analysiert und Optimierungsmöglichkeiten herausgearbeitet werden.
Ein Blick in die Seoratio-Tools
Doch kommen wir nun zu den Seoratio-Tools selbst. Ein Blick auf das Dashboard zeigt, dass das Tool sehr aufgeräumt wirkt und die Projektverwaltung mit einem Blick überblicken kann:
Auf der Überblick-Seite werden neben der gecrawlten Domain die Anzahl der Seiten und Start/End-Datum des Crawls angezeigt. Zudem gibt es eine Export-Funktion, über die man das gesamte Projekt in Excel exportieren kann. Der Report lässt sich nach einiger Zeit im Nachrichten-Bereich als csv-Datei herunterladen.
Von dieser Übersichtsseite lässt sich dann tiefer in das Projekt klicken. Zunächst kommt der Nutzer auf eine weitere Übersichtsseite, auf der in der linken Sidebar alle Features aufgelistet sind. Neben der PR Verteilung, gibt es Unterpunkte für Weiterleitungen, Indexierung, Crawling, Ladezeit, Seitenebenen, Externe Links und noch einige mehr. Zudem erhält man einen Überblick über die Anzahl gecrawlt Seiten, indexierbarer Seiten sowie die Anzahl externer Links. Darunter wird die Headercode-Verteilung gezeigt (in tabellarischer Form sowie als Säulendiagramm):
Folgend werden außerdem noch Weiterleitungen, Indexierung, Crawling, Ladezeiten sowie ausgehende Links jeweils in tabellarischer und somit sehr übersichtlicher Form dargestellt. Kurze Videos erklären die einzelnen Übersichten.
Jeder Navigationspunkt ist im Grunde ähnlich bis gleich aufgebaut: Die Daten werden dem Nutzer in tabellarischer Form angeboten, die einzelnen Spalten lassen sich sortieren, filtern und durchsuchen wie wir es aus Excel gewohnt sind. Zudem lassen sich die Daten der einzelnen Tabellen als xls-Datei downloaden und teilweise auch Spalten ein- sowie ausblenden. Darunter sind jeweils die Merkmale in kurzer verständlicher Form beschrieben, sowie das Erklärungsvideo eingefügt. Kein Schnickschnack, die Struktur sehr übersichtlich und die Daten deshalb gut erkennbar, wenn man sich mit der Materie auskennt. Zahlreiche Diagramme unterstützen die tabellarischen Anzeigen.
Feature „Seitenebenen“
Sehr übersichtlich sind ebenfalls die „Seitenebenen“ gestaltet. Gerade in diesem Bereich lohnt ein tiefer Blick und eine Analyse. Da unsere Webseite relativ klein ist, werden hier eben auch nur sechs Ebenen angezeigt. Allerdings sollte die Anzahl an Ebenen auch bei großen Webseiten nicht viel höher liegen. Die Seoratio-Tools zeigen neben einer einfachen Tabelle die Daten noch einmal im Säulendiagramm dar, sowie die einzelnen Seiten mit Ebenen. So ist beispielsweise zu erkennen, dass alle 288 Seiten, die auf der 6. Ebene liegen, Tag-Seiten sind. Auf Ebene 4 sind dann schon vorwiegend Blogartikel zu finden und nur noch vereinzelt Tag-Seiten:
Übersicht der einzelnen Features bzw. Navipunkte:
- PR-Verteilung
- Weiterleitungen
- Indexierung
- Crawling
- Ladezeit
- Seitenebenen
- Externe Links
- Anzahl Links auf Seite
- Anzahl Wörter auf Seite
- Linktexte
- Linkpop
- Top Seiten
- ausgehender Linkjuice
- Top Chancen
- Verteilung Verzeichnisse
- Themenwelten-Graph
- Neuer Graph
- Alle Seiten
Preismodelle
Preislich bewegen sich die Seoratio-Tools aktuell zwischen € 150,- für den kleinsten und € 750,- für den größten Account. Pro Account lässt sich eine Domain crawlen. Bei allen vier Paketen inklusive ist der Zugang zu den Tools, die Excel Export Funktion, sowie die Speicherung der Reporte für drei Monate. Die Pakete unterscheiden sich also lediglich in der Menge an crawlbaren Seiten sowie Links.
Fazit
Ich hoffe ich konnte Euch einen ersten Eindruck vermitteln und eure Neugierde auf die Seoratio-Tools wecken. Für mich stellen die Seoratio-Tools eine gelungene Alternative zu anderen Tools dar, die bei mir insbesondere durch die aufgeräumte und übersichtliche Oberfläche, vielen Features, sowie den weitreichenden und einfachen Exportmöglichkeiten. Wie schon am Anfang des Artikels erwähnt, ist die Tool-Nutzung hauptsächlich Experten zu empfehlen.
Viel Spaß beim Testen & Analysieren!
Einen weiteren Kurztest gibt es auch in der aktuellen Suchradar-Ausgabe (Nr. 48) von Markus Hövener.
Excel und SEO? Mehr über die Tools erfährst Du hier.
2 Kommentare
andre schrieb am 11. Juli, 2014 @ 11:52
Hallo RC,
ich muss sagen, die Ergebnisse sind mir etwas zu „basic“ für einen(!) 150€ teuren Crawl. Als wirkliche Innovation sehe ich dieses Tool aktuell nicht. Die Aufmachung gefällt, das Layout auch – bloß der Wow-Effekt hat mir irgendwie gefehlt 🙂
Dorothea schrieb am 12. Februar, 2015 @ 13:54
Ich habe keine Ahnung was für Dich (Andre) hier zu basic ist. Ich finde kein Toolhersteller hat es besser hinbekommen, die Darstellung der internen Verlinkung und die Berücksichtigung der externen Links so gut und übersichtlich darzustellen. Einfacher und besser bekommst Du doch nirgends einen Überblick!