Vielfach bekannt und doch nicht immer angewendet. Oft höre ich, dass man Content Marketing jetzt ja nun auch machen möchte, aber nicht so recht weiß, wie man denn starten und arbeiten solle. Wichtig ist auf jeden Fall eine gewisse Planung, um dadurch Arbeitsprozesse, sprich einen Workflow reinzubekommen. Dabei bietet sich die Unterteilung in einen 3er Rhythmus an, wodurch sich in zeitlichem, als auch im administrativen Rahmen vieles vereinfachen und standardisieren lässt.
1. Recherche, erster Teil des Zyklus
Erfahrungsgemäß gehen wir bei der Vermarktung von Inhalten bei rankingCHECK in Dreierzyklen vor. Je nach Kundenwunsch und Empfehlung recherchieren wir, welche Inhalte für potenzielle Zielgruppen, Meinungsführer oder Seitennutzer interessant sein könnte. Darauf aufbauend erstellen wir Ideen und weiterführende Konzepte. Hat man sich mit dem Kunden auf ein Thema geeignet, so wird die Recherche für den Aufbau eines Verteilers aus relevanten Seiten im Netz ausgedehnt. Hierbei sollten natürlich entsprechende Keywords als Recherchegrundlage miteinbezogen werden. So kann eine bestimme Anzahl von Suchergebnissen zu den Keywords auf Relevanz geprüft, bzw. als spätere Kontaktseite gespeichert werden. Dies geschieht in Handarbeit und erlaubt eine erste grobe Einordnung und Bewertung, ob und inwiefern sich ein Seite eignet. Bei größeren Keywordsets für ein Projekt(e) könne so schon eine erhebliche Anzahl von Zielseiten zusammenkommen.
Möchte man lieber weiter gehen und in der Recherche andere Seiten auf erfolgreiche Content Marketing Aktionen überprüfen, so kann beispielsweise über die Social Visibilty oft geteilten Content indentifizieren.
2. Erstellung von Inhalten, zweiter des Zyklus
Auf Grundlage der Recherche aus Zyklus 1 wird nun ein Inhalt erstellt, der sich an die herausgesuchten Meinungsführer richtet, thematisch passend zu Kunden ist und für den Otto-Normal-Nutzer ebenfalls etwas bietet. Solch ein Inhalt kann entweder in Ratgeberform oder als downloadbare PDF bereitgestellt werden. Wichtig aus SEO-Sicht ist, dass die Ziel-Domain bereits optimiert ist, sodass gerade bei entstehenden Links kein Linkjuice verpufft wird oder keine Wirkung hat. Also im Prinzip der gleiche Vorgang, wie wenn man mit anderweitigem Linkaufbau starten würde. Natürlich sollte die Unterseite auf der der Content bereitgestellt wird auch optimiert sein. Ein Textfeld auf der Unterseite bietet dann nämlich auch die Option mit internen Textlinks weiterzulinken und ein bisschen Linkpower zu verbreiten.
3. Seeding, dritter Teil des Zyklus
Ähnlich wie auf beim Aufbau von Links, brauch oft auch guter Inhalt einen Anschub, um besser gefunden und wiederum verbreitet zu werden. Hier kommt nun die recherchierte Liste aus Zyklus 1 zum Tragen. Mithilfe des erstellten Contents hat man nun etwas um an die Akteure heranzutreten. Dabei sollte jeder Schritt dokumentiert werden, um eine spätere Kontaktaufnahme durchzuführen, oder auszuschließen. Im Idealfall kann man sich ähnlich wie in einer PR-Abteilung Redaktions-, bzw. Themenpläne anlegen und dann die Influencer regelmäßig mit Content beliefern.
Nachfassen: Manche Links oder Beiträge zum veröffentlichten Content werden erst nach einem gewissen Zeitraum auffindbar. Daher sollte nach einem gewissen Zeitabstand mehrfach nachrecherchiert werden, ob sich dahingehend noch etwas getan hat. Gerade bei erfolgreicher Platzierung bei Top-Influencern kann deren Wirkung auf Ihre Leser eine weitere Verlinkung erst nach gewisser Zeit überprüfbar machen.
Wie im herkömmlichen Linkaufbau sollte Content Marketing nicht unbedingt nach einer Aktion beendet werden. Die Platzierung einer Marke aus SEO-Sicht ist ein fortlaufender Prozess, der genauso aus Marketing-Sicht sich der Zeit anpasst und immer wieder neu erfindet. Darüber hinaus können in einer ganzheitlichen Content Marketing Strategie auch Aktionen gestartet werden, die aufeinander aufbauen oder sich gegenseitig bedingen.
Ziele: Klar, gute Backlinks von vertrauenswürdigen Seiten sind toll. Wenn dann noch Keywords nach oben klettern, umso besser. Dennoch ist das nicht alles. Gerade in Zeiten, wo möglicherweise der Traffic über einen Link stark rankingrelevant ist, können wenige starke Links schon ein guter Erfolg sein. Wenn dann noch Verkäufe über den erzeugten Traffic erzielt werden, umso besser. Weiterhin ist anderer organischer Traffic, der sich aus dem Seeding, als auch über Influencer ergibt ein Punkt, den man Abseits von reinen Rankings beachten sollte. Der reine Link tritt in den Hintergrund. Denn gibt es regelmäßige Content-Aktionen, so gibt es idealerweise regelmäßig Traffic-Anstiege und in der Folge auch immer wieder Links. Man sieht, SEO wird verzahnt und wandelt sich. Es wird Teil des Organic Traffic Deliverer.
Wie Du mit Content Marketing beginnst, das erfährst Du hier im Content Marketing Setup.
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14 Kommentare
Peter schrieb am 10. Februar, 2013 @ 19:21
Danke für den Artikel! Die Aussage „Gerade in Zeiten, wo möglicherweise der Traffic über einen Link stark rankingrelevant ist, können wenige starke Links schon ein guter Erfolg sein.“ ist jedoch nicht klar. Traffic über einen starken Link ist relevant für das Ranking? Hm, eher nicht. Wohl eher ist ein starker Link gut für das Ranking. Hast du dich da verschrieben?
SEOnaut schrieb am 11. Februar, 2013 @ 5:41
… Und dennoch hört sich Content Marketing ganz einfach an…. . Skalierung ist da aber weitaus schwieriger in einer Agentur, als mal ein Ding erfolgreich zu verbreiten.
Nico schrieb am 11. Februar, 2013 @ 8:16
Schöner Artikel! 😉 wir haben den Prozess bei infografiken.COM in 4 Schritte eingteilt, d.h. wir trennen den Kreativprozess und die Contentrecherche…..
„der reine Link tritt in den Hintergrund.“ …. So isses, und seit der googlebot auch reine unverlinkte URL-Mentions verfolgt, reicht ja die „Erwähnung“. Wer mehr dazu lesen möchte: http://www.seoblog.net/google-zahlt-url-mentions-als-link/
Beste Grüße
Nico
Dani S. schrieb am 11. Februar, 2013 @ 10:40
Grüßt euch,
die Verbreitung, oder wie ihr schreibt das Seeding ist in jedem Fall wichtig. Selbst ein einzelner Retweet von einem starken Twitter Nutzer bringt hier einiges an Schub.
In einem Team ist das sicherlich alles leichter, besonders die Recherche geht ganz schön auf die Uhr.
Dani S.
Bert schrieb am 13. Februar, 2013 @ 16:08
Danke für Beleuchtung des Content-Marketings in diesem Artikel. Gibt er doch einen kleinen Einblick in die Vorgehensweise und zeigt mit dem Stufenplan zumindest die Richtung. Für einen Neuling wäre mehr „to do-Anleitung“ aber nett.
MFG Bert
Paul Czickus schrieb am 13. Februar, 2013 @ 20:38
Ein interessanter Artikel ist das hier. Immer mehr sprechen jetzt im Jahr 2013 von gutem Content für die Webseite. Ist nun Content das Mass aller Dinge im Jahr 2013? Oder kommt man weiterhin mit guten Backlinks weit nach oben im Google Ranking. Eure Erfahrungen?
Stavros Kourtidis schrieb am 14. Februar, 2013 @ 18:21
Hi,
man sollte bedenken dass google schon damit anfängt Inhaltlich Websites zu trennen. Es gibt schon den Shopping, Books etc. Und somit werden in der Organischen Suche interessante Inhalte immer mehr an Land gewinnen. Verdient man über Affiliate, oder erschafft man einen Brand indem man den Namen oder das Produkt auf verschiedenen Websites veröffentlicht will man ja auch erreichen auf den meistbesuchten Websites zu gelangen.
Und hier kommt das interessante!
Nur gute Inhalte werden gerne gelesen und somit auch besucht. Und weil man solche Inhalte aufsucht, bekommt dass google auch mit und gibt den Seiten bessere Ranks.
Also ist der Hinweis von dir Jan, sehr hilfreich. Man sollte echt dran sitzen und dass was man schon seit geraumer Zeit weiß anwenden.
Content is King !!!
Euer
Stavros
Jan Cerny schrieb am 15. Februar, 2013 @ 10:49
Hallo zusammen,
sicherlich ist die von mir beschriebene Vorgehensweise nicht statisch zu verstehen. Vielmehr soll es ein grober Rahmen sein, nachdem man vorgehen kann. Flexibilität ist im SEO als auch im Marketing ein wichtiger Faktor. Das brauche ich wohl keinem zu sagen. Interessant ist ja, dass im PR-Bereich ähnlich gearbeitet wird.
Themenrecherche in den Media-Daten –> Fachartikel-Erstellung –> Versand –> Veröffentlichung (Idealfall).
Viele Grüße
Jan
Michael schrieb am 15. Februar, 2013 @ 16:39
Sehr interessanter Artikel! Das Interesssanteste für mich war allerdings in einem der Kommentare zu lesen. Und zwar, dass der Google Bot nun auch reine Mentions verfolgt. Habe ich noch nicht gewusst, ist aber sehr gut zu wissen. Danke Nico!
Marco Alexander Klemm schrieb am 16. Februar, 2013 @ 20:20
Content Marketing ist irgendwie das neue Zauberwort – dabei wird genau das Vorgehen ja schon seit Jahren gepredigt. Anscheindend waren die letzten Google-Updates doch zu etwas nütze, wenn sich jetzt verstärkt um großartigen Content gekümmert wird. 😉
Jan Cerny schrieb am 18. Februar, 2013 @ 12:44
@Peter: In der Tat meinte ich, dass ein Link über den viel Traffic kommt positiver für ein Ranking ist, als ein Link, der nie geklickt wird. Meist gehen solche Links mit einer starken Quelldomain einher. Idealerweise hat man also Links von starken Quelldomains mit einer erhöhten Klickrate. Was neben SEO-Aspekten auch direkt zu Conversionerfolgen führen kann. ( https://www.ranking-check.de/blog/seo-sunday-contentmarketing-erfolgsmessung/ )
Das soll aber nicht heißen, dass Links von starken Quelldomains mit geringer Klickrate zu verachten sind 😉 Ohnehin kann so eine Klickrate gerade bei temporären Geschichten variieren.
Rene schrieb am 15. März, 2013 @ 18:24
Ich habe zu diesem Thema mal einen guten Satz von einem sehr erfolgreichen Internet Unternehmer gelesen. Schreibe jeden Tag einen vernünftigen Artikel und veröffentliche diesen.
Stefan B. schrieb am 20. März, 2013 @ 15:13
Ein großes Dankeschön für diesen Artikel. Für mich als Neuling ist es definitiv sinnvoll, einige der erwähnten Punkte auch in meiner Vorgehensweise zu beherzigen und entsprechend umzusetzen. Vor allem im beschriebenen ersten Teil des Zyklus sollte ich manchmal etwas geduldiger sein… Beste Grüße und weiterhin viel Erfolg!