Wer Instagram immer noch ignoriert und unterschätzt ist selbst schuld. Vor Kurzem konnte der visuelle Netzwerk-Gigant die 500 Millionen-Marke an aktiven Nutzern verzeichnen. Schon etwas länger hat Instagram seinen Platz in der Werbebranche gefunden. Umso schwieriger wird es also einen neuen Account erfolgreich zu platzieren.
Ich zeige dir heute, wie du eine Community auf Instagram aufbaust und worauf du achten solltest. Zusätzlich gebe ich dir noch 5 hilfreiche Tools mit auf den Weg.
1. Erste Schritte auf Instagram
Wähle einen passenden Nutzernamen für dein Unternehmen und stelle dein Profil auf öffentlich. Das Profil sollte natürlich zu 100 % ausgefüllt sein. Das bedeutet Profilbild hochladen, kurze Beschreibung und einen Link zur eigenen Website oder zum Blog hinzufügen. Für das Tracking der Verlinkung eignet sich übrigens die Arbeit mit URL-Fragmenten. Die Verknüpfung mit dem passenden Facebook-Account (falls vorhanden) sollte natürlich auch nicht fehlen, da ca. 20 % der Instagram User auch bei Facebook vertreten sind.
2. Wähle ein passendes Konzept
Überlege dir zunächst ein passendes Konzept zur Marke. Dies sollte natürlich von Marke zu Marke unterschiedlich sein. Versuche dich jedoch auf ein Thema zu fokussieren, denn Single-Topic-Accounts funktionieren besser, als wenn du über alles Mögliche berichtest. Hier ein paar Beispiele:
- DIY
- Fitnesstipps
- Motivation
- Ernährungstipps
- Fashion
- Unnützes Wissen
3. Nutzung von Filtern und Bildsprache
Der meist genutzte Filter von Instagram ist der Mayfair-Filter. Jedoch ist die Nutzung von Filtern eher überlaufen und sollte besser nicht so oft vorkommen. Nutze stattdessen die angebotene Bildbearbeitung und passe Helligkeit, Bildausschnitt, Kontrast etc. an.
Die Bildsprache ist ebenfalls wichtig und sollte eine Sprache sprechen. So wirkt das Profil ebenmäßig.
4. Welche Sprache wird gesprochen?
Die geografische Lage spielt eine sehr große Rolle. Welche Sprache deine Zielgruppe also spricht solltest du wissen. Klar ist, dass wenn du Beiträge in englischer Sprache veröffentlichst, dass die Zielgruppe größer wird und du mehr Likes oder Kommentare erhältst. Deckst du jedoch nur den deutschsprachigen Raum mit euren Produkten oder Dienstleistungen ab, sollte die Sprache Deutsch sein. Bei Mehrsprachigkeit ist die Nutzung von unterschiedlichen Accounts, wie es auch Coca Cola bereits macht, eine gute Lösung.
5. Richtige Nutzung von Hashtags
Hashtags sind quasi der Schlüssel, um Likes zu erhalten und Follower zu generieren. Doch Hashtags wild aneinanderreihen kann jeder und es sieht auch noch störend aus. Zudem ist die Anzahl der Nutzung mit 30 Hashtags für ein Bildupload begrenzt. Nutze somit lieber ein paar Hashtags in der Bildbeschreibung und versuche diese kreativ zu verpacken (Beispiel: siehe Screenshot). Merke: Hashtags, die im Nachhinein hinzugefügt werden, verlieren an Relevanz und verschaffen keinen neuen Traffic-Boost.
Bist du gerade erst beim Aufbau einer Community?
Wenn der Account noch neu ist, solltest du die begrenzte Nutzung der 30 Hashtags natürlich ausnutzen.
Welche Hashtags soll ich nutzen?
Überlege dir vorerst gut, welche Hashtags zur Marke passen. Nutze dazu die Suche von Instagram selbst und schaue, wie viele Beiträge die Hashtags besitzen. Entwickle ebenfalls ein zur Marke passendes Hashtag, dass du unter jedem Beitrag postest. Achte auf die Einzigartigkeit des eigens kreierten Hashtags, damit auch nur deine Bilder damit verbunden werden.
Hashtag Shortcut Hack – Tipp für Faule
Wer seine top Hashtags gefunden hat und diese nicht ständig eintippen möchte, sollte sie sich als Notiz auf sein Smartphone speichern. So und jetzt kommt der Hack, allerdings für iPhone User->
- Kopiert alle Hashtags aus eurer Notiz raus.
- Öffnet die Einstellungen und geht auf – Allgemein – Tastatur – Textersetzung.
- Hier auf das + für Hinzufügen klicken und die rauskopierten Hashtags dort einfügen und einen Kurzbefehl ausdenken (z.B. insta). Voila!
6. Kommentiere Fotos von anderen Nutzern mit deiner Zielgruppe
Die Interaktion mit anderen Nutzern auf Instagram ist wichtig und bringt neue Follower, wie im echten Leben halt ;-). Das Liken von zufälligen Bildern bringt neue Follower für deinen Account. Jedoch nicht bei Profilen, die weit über 10k Follower haben. Konzentriere dich anfangs lieber auf die Nutzer mit weniger Followern. Ich habe bemerkt, dass dem Like eines Bildes bei Nutzern mit sehr vielen Followern kaum Beachtung geschenkt wird.
Kommentare hingegen können zu interessanten Gesprächen oder auch Partnerschaften führen. Hier gilt auch, dass Nutzer mit weit über 10k Follower nicht zurückantworten, wenn dein Profil noch weitaus weniger Follower hat. Es ist wahrscheinlicher, dass Nutzer mit 300-3000 Followern mit dir ins Gespräch kommen, dein Profil anschauen und oft zu Followern werden.
7. Follow for Follow & Like for Like
Wer auf Instagram nur auf Follower oder Likes aus ist und wem die Zielgruppe total egal ist, nutzt die bekannten Hashtags #f4f #followforfollow #likes4likes. Jedoch rate ich eher von dieser Methode ab, da ich einen natürlichen Aufbau des Accounts viel sympathischer finde und man dadurch seine Zielgruppe besser kennenlernt.
8. Zeitpunkt & Frequenz
Zu Beginn solltest du herausfinden, wann deine Follower aktiv sind. Ist ein Account für verschiedene Zeitzonen angedacht, muss man einen guten Mittelweg finden. Es ist ebenfalls ratsam zur ungefähr selben Zeit zu posten (z.B. immer morgens oder immer abends), da sich deine Follower daran gewöhnen und dann bereits auf die nächsten Beiträge warten.
Um übrigens die passende Zeit zum Veröffentlichen herauszufinden, eignet sich das Tool Iconsquare. Hier wird grafisch angezeigt, welcher Beitrag an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit die meisten Leute erreicht hat (Messung durch erreichte Likes, Kommentare und Zuwachs an Followern).
Frequenz der Beiträge?
Wie auf allen Social-Media-Kanälen gilt, wer zu viel postet, der spammt und nervt. Doch was ist zu viel und was ist zu wenig? Mehr als zehn Beiträge am Tag sind definitiv zu viel und ein Beitrag im Monat zu wenig. Ein bis drei Beiträge am Tag sind eine solide Grundlage. In Verbindung mit dem Zeitpunkt lässt sich sicherlich was Passendes finden. Wie gesagt ist dies alles von der Zielgruppe abhängig. Tagsüber sind viele bei der Arbeit und deshalb nicht online auf Instagram. Hingegen sind z.B. Selbstständige oder Mütter öfters tagsüber online.
9. Shoutouts
Shoutouts sind eine prima Sache, um neue potentielle Follower zu generieren. Hierbei handelt es sich quasi um eine Empfehlung für ein anderes Profil. Du wählst ein Bild von einem Profil deiner Wahl und veröffentlichst dies in deinem eigenen Instagram Feed, sozusagen als Empfehlung. Im Idealfall macht die Person, die du weiterempfiehlst, genau das gleiche in ihrem Feed. So kann man seine eigenen Follower mobilisieren und umgekehrt. Somit bleibt eine Win-Win-Situation für beide Instagram-Accounts. Achte jedoch darauf, dass das Thema des anderen Profils sich deinem ähnelt.
Bei der Wahl des Shoutout-Partners solltest du dir einen Instagram-Profil heraussuchen, dessen Reichweite mit deinem Account auf Augenhöhe ist.
10. Werbung schalten
Werbefrei ist Instagram seit Juni 2015 nicht mehr. Auch hier in Deutschland können Firmen Anzeigen bei Instagram schalten. Alle Fragen bezüglich Advertising auf Instagram findet Ihr direkt auf der Business Seite von Instagram. Wer wissen möchte, wie man Instagram als Verkaufsplattform nutzen kann, sollte sich den Artikel von meinem Kollegen Flavio durchlesen.
5 hilfreiche Instagram Tools
Auch für Instagram gibt es einige hilfreiche Tools zur Auswertung oder Vereinfachung, die ich kurz vorstellen möchte.
Followers For Instagram
Die App für iOS und Android bietet eine gute Übersicht, welche Nutzer einem entfolgt sind oder den Account neu abonniert haben. Diese App ist mit den Basis-Möglichkeiten kostenlos. Sie bietet jedoch In-App-Käufe, mit denen weitere Statistiken freigekauft werden können wie beispielweise das Engagement Insight, in dem man seine besten oder schlimmsten Follower (gemessen anhand von Likes und Kommentaren) ausfindig machen kann.
Layout
Mit dieser kostenlosen App für iOS Geräte lassen sich Bilder kinderleicht in ein einzigartiges Layout zusammenstellen. Macht z.B. Sinn, wenn man mehrere gute Fotos hat, die man zusammenführen möchte.
Later
Mit der App für iOS Geräte kann man sich bequem einen Redaktionsplan erstellen und die Instagram-Beiträge vorab bereitstellen. Diese App ist klasse und man spart sich unglaublich viel Zeit damit. Die App postet die Beiträge jedoch nicht von selbst, sondern informiert einen via Push-Benachrichtigung, wenn ein hinterlegter Beitrag laut Plan veröffentlicht werden soll. Die App kopiert das Bild direkt in den Instagram-Account (hier natürlich sichergehen, dass man sich im richtigen Account befindet). Man muss anschließend nur noch via copy and paste den hinterlegten Beitrag reinkopieren und fertig. Zudem ist es auf OS X Geräten möglich den Plan ebenfalls zu erstellen.
Iconsquare
Wer mehr aus seinen Beiträgen holen will und wissen möchte, welche Beiträge wie performt haben, sollte sich einen Zugang für das kostenpflichte Tool Iconsquare anlegen. Hiermit kann man tiefere Analysen fahren und hat alle Aktivitäten seines Instagram-Accounts auf einem Blick. Zudem kann man sich tägliche Reportings per Mail senden lassen. Wer sich das ganze gerne genauer anschauen möchte, erstellt sich einen Test-Account für 7 Tage.
A Color Story
Was die Bildbearbeitung angeht gibt es inzwischen massenhafte Apps. Die App A Color Story ist noch recht neu auf dem Markt und bietet viele tolle Features für die Bildbearbeitung an. Neben Filtern kann man auch Effekte zu seinen Bilder auf die Schnelle hinzufügen. Die App ist kostenlos, bietet aber mit In-App-Käufen weitere Filter und Effekte an.
Fazit
Instagram ist eine gute Möglichkeit zum Ausbau und der Verbreitung von Marketing-Kampagnen. Bei der Generierung von Followern ist ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt und man muss auf jeden Fall am Ball bleiben. Mit der richtigen Strategie sollte es jedoch klappen eine neue Community zu begeistern. Mit hilfreichen Tools wie Iconsquare lässt sich auch die Performance der veröffentlichten Kampagnen messen und optimieren. Wer übrigens unserem Teilzeit Büro-Hund Manson folgen möchte kann das gerne tun – ein wenig Eigenwerbung schadet ja nicht 🙂 .
2 Kommentare
Marc schrieb am 24. Juli, 2016 @ 23:55
Danke Chris für die Einführung in die Möglichkeiten von Instagram 🙂 Leider kristallisiert sich im Zuge der „SEO-Aktivierung“ der sozialen Medien eine Problematik heraus, die viele Unternehmen betrifft, deren Zielgruppen nicht auf dieser und ähnlichen Plattformen vertreten sind – was gerade im Bereich B2B sehr oft der Fall ist. Hier wirklich relevanten Content anzubieten und halbwegs „seriös“ an den Mann zubringen, ist ein sehr heikles Unterfangen.
Maria schrieb am 7. Juni, 2018 @ 15:53
Ein sehr guter Beitrag. Ich bin mit meinem Account noch neu auf Instagram. Mit einem anderen Account bin ich schon lange angemeldet, aber ich bekomme einfach nicht die Follower zusammen. Leider generieren sich immer mehr Kooperationen über Instagram. Die Blogreichweite wird nicht mehr beachtet. Schade!