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Recap d3con 2018 in Hamburg

Am Mittwoch war ich auf der d3con in Hamburg, der mit rund 2.000 Besuchern weltgrößten Fachkonferenz für Programmatic Advertising. Die Besucher hatten den ganzen Tag über die Möglichkeit, sich eines der Panels anzuhören, welche parallel in zwei großen Kinosälen stattfanden. Inhaltlich wurde den Zuhörern eine große Themenvielfalt geboten:

Was sind die Herausforderungen und Trends für Programmatic Advertising in diesem Jahr, wie ist es Adform gelungen, Hyphbot* aufzudecken, wie verbreitet ist die Nutzung von AdBlockern, welche Rolle spielen Sprachassistenten wie Alexa und Co in der Werbebranche, wie werden die neuen Datenschutzregeln die Branche beeinflussen und vieles mehr.

Welche Themen ich am spannendsten fand, erfahrt Ihr im Folgenden.

Meine persönlichen Highlights der diesjährigen d3con

#1: DSGVO & ePrivacy Panel

Die bevorstehende DSGVO durfte auf der diesjährigen d3con natürlich nicht fehlen. In einer sieben-köpfigen Runde sollte diskutiert werden, wie die neuen Datenschutzregeln die Branche beeinflussen und verändern werden.

Eine der spannendsten Fragen in dieser Runde: Wie wird sich die Übergangsphase zwischen Verhandlungen und Inkrafttreten der Verordnung gestalten? Michael Neuber vom BVDW ist der Meinung, dass sich bis zum Inkrafttreten der ePrivacy-Verordnung (was vermutlich frühestens 2019 sein wird) erst einmal nichts ändern wird. Das heißt, es würde weiterhin das Opt-Out-Verfahren gelten. Wie die Opt-In-Lösung, die mit der ePrivacy-Verordnung eingeführt werden soll, aussehen könnte, verrät Dr. Tina Gausling, Fachanwältin für Informationstechnologie: Beim Besuch einer Website poppt auf dem Bildschirm des Nutzers ein Fenster auf, welches ihn ausführlich über Cookies und deren Verwendung aufklären soll. Darüber hinaus hat der User die Option, die Cookie-Verwendung zu akzeptieren oder diese abzulehnen.

Zum Ende des Panels gab es noch einen Appell von Thomas Schauf (Telekom): Die Branche sollte gemeinsam an neuen Geschäftsmodellen arbeiten.

Wie genau die neuen Datenschutzregeln unsere Branche beeinflussen bzw. verändern werden und ob es bei dem aktuellen Entwurf der ePrivacy-Verordnung im Hinblick auf die Europa-Wahlen 2019 bleibt, ist weiterhin unklar.

Wenn Ihr mehr zum Thema DSGVO und ePrivacy-Verordnung wissen wollt, dann empfehle ich Euch den Artikel „Der neue Datenschutz & Online Marketing“. Hier hat Thorsten alles Wissenswerte für Euch zusammengefasst.

#2: Adblocker Panel

Das Thema Adblocker-Nutzung wurde auch dieses Jahr wieder heiß diskutiert. Aber wie hoch ist eigentlich die AdBlocker-Quote, wie hat sich dieser „Trend“ im letzten Jahr entwickelt und wieso werden AdBlocker installiert? Die erste Frage zu beantworten, fiel keinem der Panel-Teilnehmer leicht, denn es sei generell schwer zu identifizieren, wie hoch die AdBlocker-Quote tatsächlich ist. Letztendlich wurde vermutet, dass sie wohl in etwa zwischen 20 % und 30 % schwanke. Hinsichtlich der Entwicklung gab Andreas Lenz (t3n) Entwarnung: Die AdBlocker-Quote habe sich seiner Meinung nach innerhalb der letzten zwei Jahre nicht stark verändert.

Die Frage, warum Nutzer AdBlocker installieren, beantwortete Tim Schumacher, Gründer von AdBlock Plus, mit zwei möglichen Szenarien:

  • Family and Friends: Man möchte einem Familienmitglied oder Freund einen Gefallen tun, indem man unerwünschte Werbung durch einen AdBlocker ausblendet
  • Trigger: Ein Nutzer hat unpassende/aufdringliche Werbung gesehen, fühlte sich gestört und hat daraufhin einen AdBlocker installiert

Fazit

Als weltgrößte Fachkonferenz für Programmatic Advertising ist die d3con für alle, die mit programmatischer Werbung arbeiten, ein wichtiger Termin im Kalender. Sie verschafft einen komprimierten Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand der Branche.

An Themenvielfalt hat es auf der d3con auch dieses Jahr nicht gefehlt. Konkrete Tipps für Programmatic-Kampagnen oder Case Studies sind auf der Konferenz jedoch eher selten – hierfür eignet sich dann der Training Day, der am Vortag zur Konferenz stattfindet.

Etwas schade fand ich allerdings, dass die verschiedenen Panels und Workshops immer zeitgleich stattgefunden haben, sodass man sich gezwungenermaßen entscheiden musste, was man sehen möchte. Daher, last but not least, ein Wunsch für die nächste d3con: Es wäre schön, wenn der zeitliche Rahmen der Konferenz etwas ausgedehnt würde (beispielsweise eine zwei-tägige Konferenz), damit die Vorträge nicht mehr parallel stattfinden müssen und man alle Panels besuchen kann, um möglichst viel von der Konferenz mitzunehmen.

Warst Du zufällig auf der d3con und hast ähnliche oder ganz andere Erfahrungen gemacht? Schreib mir doch Deine Meinung ins Kommentarfeld!

 

*Hyphbot: Bot-Netzwerk, mit dem Online-Betrüger Werbeklicks auf nicht-existierenden Websites generiert haben

Katrin Wolf

Geschrieben von

Katrin hat Medienwirtschaft in Köln studiert und ist Consultant Display Advertising bei morefire. Ihr Herz schlägt für Reisen – ob kalt oder warm, Berge oder Strand – Hauptsache es gibt viele aufregende Dinge zu erleben, an die man sich den Rest seines Lebens erinnert.

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