Letzten Donnerstag war ich zum ersten Mal auf dem Native Ads Camp 2017 in Köln. Bereits zum zweiten Mal fand die nationale Tageskonferenz zum Thema Native Advertising, präsentiert von der Seeding Alliance, in Köln statt. Was dort los war und warum das Native Ads Camp empfehlenswert ist, erfahrt Ihr heute von mir.
Stattgefunden hat das Native Ads Camp auch dieses Jahr wieder im RheinEnergieSTADION in Köln. In großen, hellen Konferenzräumen mit Blick auf das Spielfeld des 1. FC Köln konnten die rund 300 Besucher den Vorträgen der diesjährigen Speaker lauschen. Inhaltlich ging es neben den Besonderheiten und den vielversprechenden Zukunftsaussichten für Native Advertising auch darum, welche Rolle Programmatic Advertising, Content Marketing und Mobile in diesem Zusammenhang spielen.
Ein paar Einblicke in die für mich persönlich spannendsten Vorträge möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten.
Ingo Kahnt – „Programmatic Creative – Wie One-to-One Kommunikation endgültig reichweitenfähig wird.“
Nachdem Coskun Tuna, Geschäftsführer der Seeding Alliance, die Konferenz eröffnet hatte, ging es auch schon mit dem ersten Vortrag los. „Programmatic Creative ist wie Highschool-Sex – Jeder redet darüber, aber keiner macht es.“ Mit diesem Satz hatte Ingo Kahnt (Newcast) innerhalb der ersten Sekunden seiner Präsentation bereits die volle Aufmerksamkeit seiner Zuhörer – zumindest meine war ihm sicher. In einem spannenden und unterhaltsamen Vortrag machte Ingo Kahnt die Bedeutung und Relevanz von Daten und Inhalten für Native Advertising deutlich. Die User von heute würden hinsichtlich Internetwerbung eine individuelle Ansprache sowie für sie relevante Inhalte erwarten. Der programmatische Einsatz von First und Third Party Data könnte diese Erwartungen erfüllen. Gleichzeitig appellierte Kahnt aber auch an Agenturen: Sie seien gefordert, von nun an in relevanten Inhalten statt Motiven zu denken und den User mit der richtigen Botschaft, zum richtigen Zeitpunkt seiner Customer Journey über den richtigen Kanal abzuholen.
Marius Gebicke – „Native Advertising „Quo Vadis“ – Traffic-Schleuder oder echte Alternative für nachhaltige Werbung im Internet.“
Marius Gebicke (Define Media GmbH) ging während seines Vortrags zunächst auf die Usability und User Experience von Online-Werbung ein. Er wusste zu berichten, dass nur ein kleiner Teil der Internetnutzer Vertrauen in Online-Werbung hätte und Werbetreibende mit ihren Anzeigen daher keinesfalls falsche Versprechungen (beispielsweise durch das Weiterleiten auf unpassende Zielseiten) vermitteln sollten. Wie Online-Werbung nicht aussehen sollte, veranschaulichte er an einem Beispiel aus der Praxis.
Ein besonders hohes Potenzial sieht Gebicke in Native Advertising Formaten, die Engagement vonseiten der Nutzer auslösen – das aktive Auseinandersetzen mit einer Anzeige wirke sich positiv auf das Markenimage aus.
Für ein besonderes Engagement beim Native Advertising seien folgende Punkte von Bedeutung:
- Skalierbarkeit
- Effizienz
- Brand Safe
- Differenzierung in Kommunikation
- Vertrauenswürdige Nutzerführung
- Qualität der Kreation
Maël Roth – „Content Strategie kommt vor Distribution.“
Eine inhaltliche Abwechslung bot der Vortrag von Maël Roth (Scompler GmbH), der sich mit Content Marketing beschäftigte. Zunächst machte er die Relevanz von Content Marketing in Zeiten des „Content Shocks“ deutlich: Die Veränderung des Mediennutzungsverhalten, die Explosion der Menge an Content sowie störende Werbeformate mit für den Nutzer irrelevanten Inhalten führten dazu, dass Werbetreibende und Unternehmen es sich nicht länger leisten könnten, uninteressant zu sein.
Maël Roth rät Unternehmen vor der Distribution zunächst die strategische (Content-) Grundlage zu legen. Wie genau das Ganze umgesetzt werden kann, hat er anhand von Beispielen und einer anschaulichen Wertschöpfungskette demonstriert.
Warum das Native Ads Camp empfehlenswert ist
Der Seeding Alliance ist es gelungen, ein cooles Event auf die Beine zu stellen. Es hat mir gut gefallen, dass das Native Ads Camp mit etwa 300 Besuchern eine etwas kleinere, aber dafür sehr angenehme Konferenz ist. Viele der Vorträge waren nicht nur rein informativ, sondern boten auch Einblicke in die Praxis und die Podiumsdiskussionen zwischen den Vorträgen haben für Abwechslung gesorgt.
Ein zusätzlicher Pluspunkt in meinen Augen: Mit einem üppigen Mittagessen und vielen Knabbereien war stets für das kulinarische Wohl der Gäste gesorgt. Zum krönenden Abschluss der Konferenz gab es leckere Currywurst.
Mein kurzes und knackiges Fazit
Eine rundum gelungene Veranstaltung, die ich weiterempfehlen kann und wieder besuchen würde.