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Kommunizieren mit Programmierern

Jeder Online-Marketer kommt irgendwann an den Punkt, an dem er sich mit einem Programmierer/Entwickler auseinander setzen muss. Jeder der dies noch nie getan hat, kann sich hier einen Feind fürs Leben machen. Der Programmierer ist eine spezielle Spezies, die ihre eigene Sprache hat. Das Tückische daran ist, dass diese dem des Marketers sehr ähnlich ist und es dadurch oft zu Missverständnissen zwischen diesen beiden kommt. Daher möchte ich hier einen kleinen (nicht ganz ernst gemeinten) Leitfaden zur Kommunikation mit Programmierern geben um die größten Klippen zu umschiffen.

Bleiben sie vage

Jeder Programmierer liebt es Rätsel zu lösen und Logik-Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu analysieren. Er langweilt sich bei zu genauen Problembeschreibungen, bei denen unter Umständen sogar Screenshots angehängt sind auf denen die Fehler farbig markiert sind. Er geht erst so richtig in seinem Element auf, wenn zunächst herausgefunden werden muss um welche Webseite es sich handelt und unter welcher URL das Problem auftritt.

Fragen sie oft und regelmäßig den Status ab

Fragen sie möglichst oft nach, wie weit der Programmierer mit der Problemlösung ist. Das gibt Ihm das Gefühl wichtig zu sein und er wird sich besonders beeilen ihr Problem als erstes zu lösen. Selbst wenn er sagt, er braucht einen Tag für die Lösung, fragen sie spätestens nach 2 Stunden noch einmal nach, vielleicht geht es ja doch schneller.

Ändern sie Vorgaben

Wenn sie einen Auftrag an einen Programmierer geben, ändern sie doch zwischendurch einfach mal ein paar Vorgaben. Er wird sie lieben, vorallem wenn das Projekt schon ein wenig fortgeschritten ist. Meistens ist die 1. Idee doch noch nicht ganz ausgereift und mit den Änderungen wird es eigentlich immer besser und einfacher für den Programmierer.

Seien sie spontan

Nehmen sie jetzt ihr Telefon in die Hand und rufen sie ihren Programmierer an. Es kommt nicht darauf an, dass sie ein konkret umrissenes Problem formulieren können. Das wird sich schon ergeben, wenn sie lange genug reden. Erzählen sie alles, was ihnen spontan zu dem Problem/Auftrag einfällt, der Programmierer ist darauf geschult nur die wichtigsten Informationen herauszufiltern.

Diversifizieren sie

Ein Programmier liebt Ablenkungen, daher schicken sie ihm so oft es geht kleinere Aufgaben zu, die er zwischendurch erledigen kann.
Selbst wenn mehrere Aufgaben zu einem Problem vorliegen, schicken sie diese möglichst einzeln und abwechselnd mit anderen Aufgabenstellungen. So können sie sicher gehen, dass ihr Programmierer keine Langeweile bekommt.

Wenn sie die oben beschriebenen Tipps zu Herzen nehmen, sollte es auch mit ihrem Programmier wieder funktionieren und der Agentur-Segen hängt wieder gerade. Ein Bonus-Tipp an dieser Stelle noch: Dokumentation ist der Todfeind eines jeden Programmierers, daher vermeiden sie es möglichst Dinge aufzuschreiben, dies verwirrt den Programmierer zu sehr und macht ihn wütend.

Viel Erfolg.

Geschrieben von

Nico Graff ist selbstständiger Webentwickler aus Köln. Er baut Programme und Services und schreibt über die Selbstständigkeit unter graff.cc.

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17 Kommentare

Rene schrieb am 27. Januar, 2013 @ 19:11

Uff, das ist aber ein sehr optimistischer Artikel. Also in meiner persönlichen Laufbahn habe ich einen ganz anderen Schlag von Programmierern kennen gelernt. Gerade wenn es darum geht diese öfter zu kontaktieren, fühlen sie sich schon mal gestört, was auch gar nicht so abwegig ist. Denn gerade wenn sie mit meiner Programmierung eines komplizierten Vorgangs sind, kann ein spontaner Anruf sie schon einmal aus der Bahn bringen. Das kostet wieder um wertvolle Arbeitszeit.

Tashi Mortier schrieb am 28. Januar, 2013 @ 4:18

Genialer Artikel! Kommt mir aus meiner Zeit als Programmierer nur allzu bekannt vor. Jaja… darum wollte ich immer alles in ein Pflichtenheft schreiben usw. Aber das mögen Kunden nicht so, dann können Sie nicht vom Scheißhaus aufspringen und anrufen wenn sie eine neue Eingebung haben.

Birger schrieb am 28. Januar, 2013 @ 9:13

Hi Nico,

schöner spitzer Blogpost zu einem nicht immer einfachen Thema. Ich und ein Kumpel halten auf der Campixx eine Session zum Thema Outsourcing und Projektmanagement, wo wir auch über unsere Erfahrungen mit dem Thema „Wie kommuniziere ich [mit den Programmierern]?“ berichten und diskutieren möchten. Du bist herzlich eingeladen uns dabei zu unterstützen und die Eindrücke aus deinem Betrachtungswinkel mit uns zu teilen. 🙂

Maik schrieb am 28. Januar, 2013 @ 10:03

Na ich als Programmierer sehe das Problem eher auf der anderen Seite :).
Da kommt eine Anforderung rein wo der Auftraggeber eher denkt das ist ja in 5min erledigt. Doch was im Hintergrund alles passieren muss damit die Funkionalität überhaupt gegeben ist dauert dann eine paar Stunden oder Tage :).

Patrick schrieb am 30. Januar, 2013 @ 17:27

You made my day.

Dieser Artikel gilt übrigens auch für Chefs und Abteilungsleiter. Wenn ihr wollt, dass eure Projekte schnell fertig werden, dann nervt uns am besten mit spontanen Anrufen, in denen ihr erklärt, dass ihr das doch ganz anders gemeint hattet (bitte erst kurz bevor wir fertig sind!!1!). Und dann erklärt IHR UNS bitte noch, dass das ja in 10 Minuten geändert werden kann.

Beste Grüße & herzlichen Dank

Forex schrieb am 31. Januar, 2013 @ 12:51

Klasse Artikel, du weißt von was du berichtest. Programmierer, Designer oder Kontentschreiber. All das sind verschiedene Welten. Verständnis und Ruhe sind gefragt, kann klappt eine gute Zusammenarbeit.

Robin schrieb am 4. Februar, 2013 @ 22:35

Absolut genialer Artikel – da konnte ich mich direkt reinfinden, besonders der Punkt mit dem häufigen Nachfragen trifft ja nicht nur direkt auf die lieben Programmiererkollegen zu!

Christian schrieb am 5. Februar, 2013 @ 11:08

Hi Nico,

schöner Artikel. Diese wichtigen 5 Eckpunkte werde ich mir auf jeden Fall merken ;-). Am besten gefällt mir: „der Programmierer ist darauf geschult nur die wichtigsten Informationen herauszufiltern“

VG Christian

Timo Kühne schrieb am 8. Februar, 2013 @ 10:57

Gute Tipps. Nicht ganz ernst gemeint? Ich würde aber doch sagen, dass es voller ernst ist. Ich komme aus der Branche Automatisierungstechnik. Ich war eher für die Hardware zuständig. Aber es gab immer wieder Missverständnisse mit den Software Leuten. Wie Du schon sagtest. Sie leben einfach in einer anderen Welt. Die denken leider nur in binären Codes.

Gerrit schrieb am 11. Februar, 2013 @ 14:19

Haha, sehr geiler Artikel! Kenne ich leider alles nur zu gut aus dem Alltag 😀

Nico schrieb am 14. Februar, 2013 @ 10:52

Wenn man sich daran hält, steckt irgendwann ein Messer im eigenen Bildschirm mit einem sehr nett Formulierten schreiben 🙂
Zumindest würde das sicherlich gerne der eine oder andere machen 🙂

azella schrieb am 14. Februar, 2013 @ 20:18

Wenn man sein Vorhaben vorher schön skizziert, wird das schon klappen. Wenn die lieben Programmierer nur nicht so teuer wären, die schauen sich doch das von den SEO´s ab 😉

Tschau

Nico schrieb am 15. Februar, 2013 @ 14:53

Davon können wohl alle ein Liedchen singen die Programmierer sind oder mit ihnen zu tun haben.
Bei dem Beitrag hab ich auf jeden Fall herzhaft gelacht.

Matze schrieb am 18. Februar, 2013 @ 18:01

Like, besonders die Kommentare die den Zusammenhang zudem Video nicht verstanden haben *rofl*

Steffanie schrieb am 20. Februar, 2013 @ 13:09

Ironie Pur und lustiger Beitrag 😉
Allerdings stimmen einige Dinge doch schon einen Hauch, wenn es um die Programmierer geht. Wobei man sagen muss, jeder Mensch ist unterschiedlich und dementsprechend auch jeder Programmierer 😉

Liebe Grüße

Steffanie

Jürgen Jester schrieb am 25. Februar, 2013 @ 11:11

Herrlich beschrieben und mit dem richtigen Humor und dem Wahrheitsgehalt, den sich die beschriebene Spezies nicht ganz entziehen kann. Für viele ist es aber auch gerade die romantische Version dessen… danke für den schönen Artikel, den ich gleich überall teilen musste. Und nicht nur weil ich IT Crowd (auf englisch!) absolut vergöttere 🙂
Schöne Grüße aus Aurich,
Jürgen

Baris schrieb am 9. März, 2013 @ 0:50

Phänomenaler Artikel. Das hat mir meinen Abend gerettet.
Jetzt weiß ich, warum ich so behandelt werde 😀

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