Der digitale Werbemarkt überhäuft uns nicht nur mit seinen unzähligen Werbelösungen und Werbebannern, sondern auch mit tollen Tools, die uns angeblich die Arbeit erleichtern sollen.
Um aber ein wirklich passendes Tool zu finden, muss man meist erstmal ein paar Programme testweise downloaden und handelt sich damit oft schneller einen Virus, als einen hilfreichen Lösungsweg ein.
Daher stelle ich Euch heute kurz ein paar nützliche und meist kostenlose Tools vor, mit denen Ihr Aufgaben schneller und effektiver lösen könnt. Und das Schöne daran: Meistens sind sie bereits verfügbar ohne dass man es weiß und müssen nicht einmal heruntergeladen werden.
1. Piktochart
Auf der Suche nach einem tollen Programm, mit dem man Infografiken schnell und kostenlos anfertigen kann, bin ich im Internet auf Piktochart gestoßen.
Piktochart ist ein Online-Dienst, bei dem man sich ganz einfach mit seinem Facebook- oder Google-Account kostenlos anmelden kann. Hat man das gemacht, geht es mit einer interaktiven Anleitung los und schon ist man mitten im Diagramm-Rausch.
Piktochart bietet viele kostenfreie Möglichkeiten entweder mit vorgefertigten Templates oder mit einem leeren Chart tolle Infografiken, Folien für Präsentationen oder anschauliche Reports und Poster zu erstellen. Neben zahlreichen kleinen Graphic Icons (die thematisch geordnet sind und eine Suchfunktion beinhalten), echten Fotos, Rahmen und Trennlinien kann man natürlich auch Hintergründe einfügen.
Die Einbindung ist extrem einfach und sehr intuitiv gestaltet. Auch die vielen Bearbeitungsmöglichkeiten der einzelnen Elemente lassen Raum für Kreativität.
Natürlich kann man auch interaktive Landkarten einbauen, die man vorab selber individuell gestalten und bearbeiten kann. Man kann zum Beispiel ein Land raussuchen und bestimmte Städte farbig hervorheben. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit über eine URL Videos von YouTube oder anderen Video-Plattformen in den Templates einzubinden.
Was besonders für die Diagramm- und Datenfans interessant ist: Die Charts. Einfach die verschiedenen Werte definieren, Darstellung raussuchen und interaktive Diagramme automatisch erstellen lassen. Auch der Daten-Import aus Excel Tabellen ist mit einem Klick möglich. Dynamische Diagramme lassen sich sogar über eine einfache Einbindung auf der eigenen Website implementieren.
Wenn man die Infografik dann erstellt hat, kann man sie als JPEG oder PNG downloaden (als PDF leider nur in der PRO Version). Zusätzlich kann man noch die verschiedenen Größen einstellen und sogar eine .Zip Download-Option gibt es. Wenn man mal weniger Zeit hat kann man die Grafiken sogar online in seinem Account speichern und zu einem anderen Zeitpunkt weiter bearbeiten.
Also eine wirklich tolle, kostenlose und sehr bedienungsfreundliche Online-Anwendung für die Anfertigung von tollen Infografiken für wirklich jeden Bedarf.
2. Browser-interne Tools zur Website-Darstellung auf Mobilgeräten
Hierfür braucht es nicht einmal ein Tool, sondern lediglich eine versteckte Sonderfunktion in fast allen Browsern, die sicherlich keiner so wirklich auf dem Schirm hat: Entwicklertools.
Für alle Firefox Nutzer:
Einfach die Tastenkombination STRG + Umschalten (Die Taste mit dem kleinen Pfeil der nach oben zeigt, direkt über der STRG Taste) +M drücken. Der lange Weg wäre: ganz oben rechts auf die Menüleiste mit den drei waagerechten Strichen, dann auf Entwickler-Werkzeuge und weiter geht es auf „Bildschirmgröße testen“. Die zu testende Seite sollte man erst nach Aktivierung des Entwicklertools öffnen. Befindet man sich nun in der Testansicht kann man zwischen verschiedenen Bildschirmgrößen testen, die per Drop Down oben wählbar sind. Die Ansicht kann man zusätzlich, wie bei Tablets oder Smartphones, drehen und sogar „Berührungsereignisse“ innerhalb der Website simulieren. Auch Bildschirmfotos der aktuellen Darstellung sind machbar und super, wenn man Kunden beispielsweise zeigen will, wie die Website über Smartphones dargestellt wird.
Für alle Chrome Nutzer:
Bei Chrome findet man diese Funktion auch unter dem Menü ganz oben rechts, dann unter „weitere Tools“ und „Entwicklertools“. Schnellaufruf geht übrigens mit der Tastenkombination Strg+Umschalt+I. Nun öffnet sich rechts eine etwas kryptisch aussehende Tool Bar, in der die Funktion etwas versteckt ist, aber leicht zu finden, wenn man weiß, wo. Ganz oben links neben dem Punkt „elements“ gibt es eine Darstellung von einem Mobilgerät, auf das man einfach klicken kann. Anschließend öffnet sich die geöffnete Website noch einmal, aber so, wie sie auf einem Mobilgerät dargestellt würde. Hier kann man wählen zwischen „responsive Design“ oder einem Gerät wie Galaxy S5. Alternativ kann man benutzerdefinierte Werte angeben. Unter der Funktion „Edit“ kann man zwischen zahlreichen Modellen auswählen und sogar „Laptops mit Touch“ als Ansicht auswählen.
3. Bildschirmaufnahmen mit Ton über Power Point
Viele Stunden habe ich mich bereits mit der endlosen Suche nach kostenlosen Tools beschäftigt, mit denen man schnell und einfach Bildschirmaufnahmen machen kann, die zusätzlich noch mit Audio-Aufnahmen besprochen werden können. Und wieder einmal liegt die Antwort näher als man vielleicht denkt. Denn auch hierfür braucht man kein externes Tool, das man downloaden muss oder nur über den Browser in Englisch nutzen kann. Es geht viel einfacher: nämlich mit Power Point. Wer schon einmal eine Kundenübergabe gemacht hat, hatte sicherlich auch schon das Problem: Wie erkläre ich meinem Kunden am einfachsten wo er was findet? In der Version Power Point 2013 gibt es acht verschiedene Reiter innerhalb des Programms. Und schon der erste von ihnen, „Einfügen“, bietet die Lösung. Ganz am Ende rechts findet man das Icon mit der Unterschrift „Bildschirmaufzeichnung“. Und das war es eigentlich auch schon. Einfach auf das Icon klicken und schon kann man wählen, ob die Bildschirmaufnahme einen bestimmten Bereich beinhalten soll oder ob der Mauszeiger einfach verfolgt werden soll. Die Option Audio kann man einfach mit einem Klick auf das entsprechende Icon ein- oder ausschalten. Dann nur noch Start drücken und los geht’s. Das Schöne daran ist, dass die entsprechende Aufzeichnung direkt in die Power Point Präsentation als Video geladen wird. Fertig ist die Bildschirmaufnahme!
4. Fakten, Fakten, Fakten
Wer kennt das nicht? Präsentationen vor wichtigen Leuten und keine vernünftigen Daten zur Hand? Das war gestern, denn nicht alle Statistiken und Auswertungen für bestimmte Branchen sind kostenpflichtig. Statista zum Beispiel bietet einen kostenfreien Test-Account (der auch zeitlich nicht begrenzt ist), mit dem man sich interessante Reports und Datenansichten aus einer großen Auswahl kostenlos raussuchen kann.
Ganz besonders interessant für unsere Branche: Der neue Bereich Digital Markets.
Hier gibt es detaillierte Markteinblicke, Leistungskennzahlen und wichtige Prognosen für die Digitalwirtschaft für 50 Länder weltweit, Grafiken und Datentabellen zum individuellen Download und vieles mehr. Das Digitale Market Outlook umfasst die Bereiche „Digitale Medien“, „Digitale Werbung“, „eCommerce“, „Smart Home“, „Fine Tech“, „eServices“, „eHealth“ und „Connected Car“.
Natürlich gibt es auch Reports zu unzähligen Branchen, Themen und Ländern. Ob Medien, Wirtschaft oder Gesellschaft, hier findet man Antworten auf viele Fragen. Neben normalen Einzel-Accounts gibt es natürlich auch bezahlte Agenturlösungen und auch für die Studenten unter uns gibt es günstigere Accounts. Auch die Kommunikation mit dem Statista Support verlief bisher immer reibungslos und absolut nicht aufdringlich.
Daher einfach mal kostenlos anmelden und testen.
5. Bing Intelligence Tool – Keyword-Recherche leicht gemacht
Jeder kennt den Keyword Planer von Google, mit dem man zu bestimmten Suchbegriffen oder Websites Keyword Vorschläge generieren lassen kann.
Und viele Werbetreibenden, die ab und zu mit Bing arbeiten, haben sicherlich schon einmal vom Bing Intelligence Tool gehört. Nicht? Dann sollten Sie jetzt ganz genau zuhören.
Das Tool ist in wenigen Sekunden heruntergeladen und installiert sich als Add On automatisch beim nächsten Öffnen von Excel (unübersehbar oben in der Tool Leiste zu sehen). Anschließend muss man nur noch ein Konto öffnen und einen Suchbegriff eingeben und schon öffnen sich Statistiken und Vorschläge mit Suchvolumen, Traffic, Preisen etc.
Im Optimalfall kann man diese Tabellen dann einfach ins AdWords Konto (oder Bing Konto) importieren.
Neben Keywords kann man zusätzliche Recherchen betreiben zu: Webseiten-Keywords, verwandten Suchabfolgen, Suchvorgängen mit bestimmten Keywords, Geschäftskategorien auf Basis der ausgewählten Keywords, Nutzerstandorten, Altersgruppen, Geschlecht und natürlich Gebotsschätzungen für neue Keywords. Die Sprache und das Land sind schon von Anfang an wählbar.
Also wer demnächst mal nach Tools sucht, die einem die Arbeit erleichtern, sollte vielleicht erstmal die eigenen Ressourcen in Augenschein nehmen. Denn manchmal sind die Lösungen näher als man denkt.
Wie Du Deine Performance, Struktur & mehr messen kannst, das erfährst Du hier im Audisto Blogartikel.
Ein Kommentar
Matthias Franking schrieb am 11. Juli, 2016 @ 9:44
Infografiken und Bildschirmaufnahmen sind eine tolle Möglichkeit um Besucher einen besseren Mehrwert zu bieten. Ich verwende gerne das kostenlose Tool “ Snipping Tools“ . Sehr einfach und super schnell für Bildschirmaufnahmen .