Willkommen zu einem weiteren Teil unserer Inbound Marketing Reihe. Nachdem wir bereits die Bereiche SEO Basics, optimierte Texte, Linkmarketing 2013, Usability und Mobile Usability behandelt haben, geht es in diesem Artikel um das Thema Social Media Marketing.
Was ist Social Media Marketing?
Das Social Media Marketing (SMM) beschreibt alle strategischen und operativen Maßnahmen, um soziale Netzwerke für eigene Marketingzwecke zu nutzen. Unternehmen treten dabei innerhalb Ihres Zielmarktes mit der Zielgruppe in Kontakt, um (a) kundenbezogene Kommunikation zu forcieren, (b) die eigene Markenbekanntheit zu steigern und (c) potentiell Interessierte letztendlich als Kunden zu gewinnen.
Ziele
Im Fokus des Social Media Marketings steht für gewöhnlich das Reputations Management, die Steigerung der Brand Awareness, Traffic-Generierung, Akquise von Kunden und Produktverbesserung. Für eine erfolgreiche Social Media Strategie ist es daher besonders wichtig, folgende Zielsetzungen in den Mittelpunkt zu stellen:
- Generierung von Aufmerksamkeit für die eigene Marke/Produkt
- Erhöhung der Sichtbarkeit der eigenen Marke (in sozialen Netzwerken und Suchmaschinen)
- Kontinuierlicher Ausbau von interessanten und teilenswerten Inhalten
- Dauerhafte Interaktion/Dialog zwischen Unternehmen und Kunden (Customer-Relationship-Management)
- Integration von Analyse Tools zur Auswertung der User Behaviour
Bei allen Maßnahmen spielt vor allem der Inhalt, die Posting-Frequenz, das Timing und Kommunikationsmedium eine wichtige Rolle. Welche meiner Inhalte werden besonders gut von Usern angenommen und in Ihrem Netzwerk geteilt? Wann erreiche mit meinen Inhalten die größte Reichweite? Welche sozialen Plattformen eignen sich bei der Vermarktung meiner Produkte am Besten?
All diese Fragen sind essentiell für eine erfolgreiche SMM-Kampagne und sollten bei der Strategieplanung stets berücksichtigt werden. Hier ist ein offenes Ohr für Kundenresonanz natürlich hilfreich, ab einer bestimmten Netzwerk-Größe sind Analyse- und Social-Media-Monitoring Tools aber unausweichlich.
Zahlen und Fakten
Laut den eigenen Angaben von Facebook lag die Anzahl der monatlich aktiven User weltweit bei 1.11 Milliarden im letzten Quartal. 665 Millionen nutzen das soziale Netzwerk täglich. Auch wenn das Wachstum in den USA, Kanada und Europe abnimmt, so nutzen alleine in Deutschland 40 Millionen User Facebook regelmäßig.
Dass erstmalig mit 751 Millionen Mobile Users die Web User überholt wurden, lag wohl vor allem an den Verbesserungen der Apps und der Einführung von Facebook Home.
GlobalWebIndex hatte kürzlich berichtet, dass Google Plus mit 343 Millionen aktiven Nutzern mittlerweile das zweitgrößte Netzwerk der Welt ist. Bereits im Dezember letzten Jahres schrieb Google selbst von 135 Millionen aktiven Usern im Google Plus Stream. Im Mai 2013 stieg die Anzahl auf 190 Millionen.
Allerdings muss man diese Zahlen vorsichtig bewerten, da viele Google Produkte so miteinander verknüpft sind, dass eine aussagekräftige Erhebung von außen nur schwer nachzuvollziehen ist. Ein Blick auf die Verweildauer spricht Bände:
- Facebook – 6 Stunden und 44 Minuten pro Monat (März 2013)
- Google Plus – ca. 7 Minuten pro Monat (März 2013)
Nichtsdestotrotz sind Facebook und Google Plus zusammen mit Twitter und Youtube die derzeit wohl wichtigsten sozialen Netzwerke in Deutschland. In Bezug auf Google Plus liegt dies nicht ausschließlich an den derzeitigen User Zahlen.
Es ist unlängst bekannt, dass Google zu wenig aussagekräftige Social Signals für die Bewertung der Suchergebnisse über andere Plattformen heranziehen kann und folgerichtig versucht, über das eigene soziale Netzwerk relevante Daten zu sammeln. Es macht daher durchaus Sinn sich als Unternehmen dort bereits jetzt zu positionieren.
Social SEO
Bereits letztes Jahr sorgten die Veröffentlichungen von SEOMoz und Searchmetrics für größes Aufsehen in der SEO Szene. Diese Studien zeigten eine starke Korrelation zwischen Social Signals (Shares und Likes) und Rankings in den Suchergebnissen.
Auch wenn dies bereits von Matt Cutts relativiert wurde, so dürfte klar sein, dass Google alles daran setzt, zukünftig auch diese Faktoren als Rankingsignal einzusetzen. Die Gründe für die derzeitige Nichtberücksichtigung sind relativ simpel:
- Kein Kooperationsabkommen mit Facebook und Twitter und somit keinen Zugriff auf alle relevanten Daten
- Zu wenig Daten über das eigene soziale Netzwerk Google Plus auf Grund des momentanen Nutzungsniveaus
- Gleiches gilt für andere Social Media Plattformen (zu wenig Daten oder nicht aussagekräftig)
Positive Effekte von Social Signals für die Suchmaschinenoptimierung
Dennoch dürfen positive Effekte von Social Media Aktivitäten für die Suchmaschinenoptimierung nicht unterschätzt werden. Speziell in Bezug auf Google Plus sind die Autorenbilder zu erwähnen, die auf Grund der Autorenprofile in den Suchergebnissen erscheinen und die Klickraten erhöhen können.
Der größte Hebel liegt hier aber bei dem indirekten Aufbau von Backlinks, die immer noch einer der wichtigsten Ranking-Faktoren darstellen. Viral verbreiteter Content über soziale Netzwerke erreicht neben dem eigenen Netzwerk auch immer themenrelevante Webseitenbetreiber und Blogger. Hochwertige Verlinkungen sind da nur die logische Konsequenz.
Zusammenspiel der einzelnen Marketing Disziplinen
Daher macht eine Abgrenzung der einzelnen Marketing-Disziplinen auch nun wenig Sinn und muss als ganzheitliche Strategie erfasst werden.
Absolute Voraussetzung ist die Bereitstellung von teilenswertem Content (abgestimmt auf die jeweilige Zielgruppe) und der Aufbau/Ausbau von positiv gestimmten, interagierenden und idealerweise einflussreichen Nutzern, die Inhalte weiterverbreiten (Social Media Marketing).
Zu erwähnen ist natürlich auch, dass Inhalte nicht nur alleine über das eigene Unternehmen auf sozialen Plattformen kommuniziert werden. Idealerweise sollten Ihre Inhalte suchmaschinenoptimiert aufbereit werden, so dass sie von Nutzern selbst gefunden und verbreitet werden können.
Die jeweilige Content Strategie muss daher folgende drei Vorraussetzungen erfüllen:
- Der Content muss suchmaschinenoptimiert aufbereit sein, um gute Rankings zu gewährleisten
- Der Content muss für die soziale Verbreitung geeignet sein
- Der Content muss zum Abonnieren Ihrer sozialen Profile anregen
Optimierung der Social Media Profile
Selbstverständlich ist die Optimierung der eigenen Social Media Profile eine der Grundvoraussetzungen für erfolgreiches Social Media Marketing. Prinzipiell sollten die Profile als Erweiterung der eigenen Unternehmenspräsenz im Web verstanden und entsprechend aufgesetzt werden.
Facebook Profil optimieren
Eine Unternehmens-Fanpage kann ohne größere Probleme hier erstellt werden, sofern ein privater Account vorhanden ist. Die ersten Schritte sind selbsterklärend und sollten keine Probleme bereiten.
Unternehmensname
In der Regel reicht die Angabe des Firmennamen. Eine Kurzbeschreibung ist aber möglich und enthält idealerweise mindestens ein Keyword (Beispiel). Eine Guideline für die Optimierung des Seitennamens kann von den Facebook-Richtlinien entnommen.
Eigene Facebook URL
Ab einer bestimmten Anzahl von Fans (25) kann die Facebook Fanpage mit einer eigenen URL versehen und hier beantragt werden.
Bsp.: facebook.com/rankingCHECK
Statt der kryptischen Zahlenkombinationen sind Klarnamen von Profilen leichter zu merken. Zudem wird das Auffinden über Suchmaschinen wie Google erleichtert. Spätestens für Printkampagnen werden die individuellen Facebook-URLs aber zu absoluten Pflicht.
Unternehmensinformationen anreichern
Im nächsten Schritt sollte das Profil mit weiteren Unternehmens-Informationen versehen werden. Die Präsentation der eigenen Marke und eine kurze Firmenbiographie können in dem Bereich „Beschreibung“ platziert werden.
Der Link auf die eigene Firmen-Webseite sollte nicht vergessen werden, ebenso wenig wie die Impressumspflicht!
Profil und Title Bild
Die aktuellen Maße für das Titelbild liegen bei 851 x 315 Pixel, das Profilbild sollte eine Mindestgröße von 160 x 160 Pixel haben.
Chronik anlegen
Mit dem neuen Facebook-Layout kann die Unternehmenshistorie wie in einer Chronik anschaulich präsentiert werden. Was hat das Unternehmen in der Vergangenheit bereits erreicht? Hier besteht die Möglichkeit die Timeline mit Leben zu füllen und mit Fotos und Videos besser zu veranschaulichen.
Fotoalben und Videos einpflegen
Natürlich sollten Fotos und Videos nicht fehlen. Zusätzliche Information in Form eines Beschreibungstextes helfen über die Facebook Suchfunktion besser gefunden zu werden und animieren zu Interaktionen.
Anwendungen hinzufügen
Auf der Facebook Fanpage können beliebig viele Anwendungen hinzufügt werden. Diese findet man unter „Einstellungen“ -> „Weitere Anwendungen“.
Facebook Open Graph Meta Tags
Die Facebook Open Graph Meta Tags bieten die Möglichkeit, die eigene Homepage für Facebook „erkennbar“ zu machen und die Darstellung der Inhalte optimal zu steuern.
Zum Beispiel können Bild, Überschrift und Beschreibungstext so individuell optimiert werden. Sobald die Inhalte in Form von Likes und Shares auf Facebook geteilt werden, werden die og: Daten herangezogen und in der Timeline angezeigt.
Werden die Open Graph Tags nur für Facebook verwendet?
Nein. Der Open Graph kann praktisch von jedem sozialen Netzwerk genutzt werden und ist nicht auf Facebook beschränkt. Auch wenn nicht alle Anbieter den Open Graph als Standard ansehen, werden sie doch von den meisten verwendet.
Google Plus zum Beispiel verwendet die Tags, sofern keine schema.org microdata zur Verfügung stehen:
schema.org microdata > Facebook Open Graph Meta Tags > Page Content “Title, Description, …”
Die wichtigsten Open Graph Meta Tags
Diese folgenden Tags werden für die Generierung der Snippets innerhalb von Facebook verwendet und sollten daher immer einsetzen werden:
og:url Gibt die Canonial-URL der Seite an, die als Permanent ID verwendet wird.
og:type z. B. „website, article“
og:title Bestimmt den Titel oder den Name der URL.
og:image Hier wird die URL zu dem gewünschten Titlebild angegeben. Die Mindestgröße sollte 200 x 200 Pixel betragen, da das Bild ansonsten beschnitten wird. Die Dateigröße darf 5 MB nicht übersteigen.
og:description Gibt einen kurzen Beschreibungstext an, ähnlich wie die Meta Description in den Google Suchergebnissen.
Weitere Open Graph Meta Tags
Natürlich können noch weitere Open Graph Meta Tags hinzugefügt werden. Möchte man seine Kontaktinformationen mit angeben, stehen folgende Tags zu Verfügung:
og:street_address Hier können Straße, Hausnummer und Name der Stadt angegeben werden.
og:postal_code Hier kann die die Postleitzahl angegeben werden.
og:country_name Das Land.
og:email_address Die E-Mail-Adresse.
og:phone_number Die Telefonnummer mit Landescode, also +49-…
og:fax_number Die Faxnummer mit Landescode, also +49…
Eine Liste aller verwendbaren Meta Tags ist hier zusammengefasst.
Wie binde ich Open Graph Meta Tags in den Quellcode ein
Ersetzen Sie zunächst Ihren html-Tag durch die nachfolgende Anweisung:
<html xmlns:og=“http://opengraphprotocol.org/schema/“ xmlns:fb=“http://www.facebook.com/2008/fbml“>
So geben Sie zu erkennen, dass Ihre Webseite OpenGraph Meta Tags nutzt. Die verschiedenen Meta Tags integrieren Sie dann im <head></head>-Bereich Ihrer Webseite nach folgendem Muster:
<meta property=“og:title“ content=“Mein Titel“>
Im Quellcode sieht das Ganze dann folgendermaßen aus:
Open Graph Angaben überprüfen
Mit dem Open Graph Checker können Sie überprüfen, ob Ihre angegebenen Tags korrekt ausgezeichnet wurden und wie sich die Optimierung letztendlich in optischer Form auswirkt.
2 Kommentare
Andre schrieb am 9. Juni, 2013 @ 21:07
Danke für diesen guten Artikel. Werde die Ideen mitnehmen für ein brasilianisches Projekt für eine Sprachschule. Gerade in diesem Bereich ist Social Media super wichtig. Hier in Brasilien ist das Online Marketing noch in seinen Anfängen, deswegen kann man hier noch viel erreichen.
Alexander schrieb am 14. Juni, 2013 @ 10:43
Welches Social-Analyse-Tool wird von Euch empfohlen?