Die Google Toolbar ist ein praktisches Ding. Toolbar-Buttons, Suchfunktionen, PageRank Anzeige und seit neuesten auch die Speicherung der IP-Adressen aller Nutzer. War da nicht was mit personenbezogenen Daten?
Ach ja. IP Adressen sind laut Google ja gar nicht personenbezogen. Komisch, dass man Sie dann seit dem Start von SearchWiki grundätzlich an die Google Server überträgt. Nachvollziehen kann man dies mit einem überaus praktischen Plugin für Firefox: Live HTTP Headers. Seit irgendeinem Update dem letzen Update der Toolbar enthalten alle Requests an die Google Server einige für Google nützliche Informationen. Die Abfrage für den Pagerank der Login Seite unseres Blogs sieht beispielsweise so aus:
http://toolbarqueries.google.de/search?features=Rank&sourceid=navclient-ff&client=navclient-auto-ff&googleip=O;209.85.135.106;78&iqrn=6ie&querytime=US&orig=0vjxx&swwk=356&ch=8a1ec534e&q=info:http%3A%2F%2Fwww.ranking-check.de%2Fblog%2Fwp-login.php%3Fredirect_to%3Dhttp%253A%252F%252Fwww.ranking-check.de%252Fblog%252Fwp-admin%252F
Neu daran ist der fett markierte Teil, der die IP-Adresse des Nutzers enthält.
Nun darf ich doch bestimmt die Frage stellen: Warum werden jetzt ganz offensichtlich die IP´s der Nutzer gespeichert, wenn sie doch gar nicht personenbezogen und damit für Google nutzlos sind?
So nutzlos scheinen Sie nicht zu sein. Aus Programmierersicht würde ich sagen: Man versucht dadruch User-Sessions zu rekonstruieren wo keine sind (beispielsweise wenn die Cookies deaktiviert sind). Wenn meine persönliche Präferenz aber darin besteht, eben keine Cookies zu senden, dann umgeht Google dadurch meine Willenserklärung und letztlich auch das eigene Motto: „Tue nichts böses.“
3 Kommentare
omer schrieb am 11. Januar, 2010 @ 2:38
Ich dachte die Bestimmungen würden Google verbieten so etwas zu machen, dürfen sie das oder wird es nur im moment geduldet?
Matthias Hühr schrieb am 11. Januar, 2010 @ 10:17
Interessant. Der Otto-Normalnutzer bekommt davon nichts mit und ich habe bis eben auch noch keinen Beitrag darüber gesehen. Ich schätze mal der Leitspruch von Google soll wohl nur für die Konkurrenz gelten.
Mathias Wührmann schrieb am 23. März, 2010 @ 11:00
Ich konnte das nicht glauben und habe es selbst überprüft….und siehe da: Ich habe hier die gleiche IP-Adresse (209.85.135.106) in meiner Anfrage-URL der Toolbar.
Es handelt sich bei der genannten Adresse also nicht um die aktuelle IP-Adresse des Users, sondern um die Adresse des verwendeten Google Data Centers!
Natürlich speichert Google wahrscheinlich trotzdem die anfragende IP-Adresse. Es würde mich sogar wundern, wenn sie es nicht tun, allein schon zur Überwachung des Abfragevolumens (Stichwort: automatisierte Massenabfragen). Aber zumindest erscheinen diese User-IPs nicht in den HTTP Headern, das wäre doch zu offensichtlich. 😉