Das SEE-THINK-DO-MODELL in der Wettbewerbsanalyse anwenden
Ganzheitliche Onlinekonzepte und Zielgruppenansprache auf dem gesamten Weg der Customer Journey sind aktuelle Themen, mit denen sich die Branche 2016 beschäftigen wird und muss. Wie Marcel uns schon in seinem Artikel „SEO als Teil vom großen Ganzen“ klar gemacht hat, muss der gesamte Sales Funnel von Anfang bis Ende bedient werden. Der Sales Funnel wird in 3 Phasen aufgeteilt, in jeder Phase geht es um eine etwas andere Zielgruppe und deren optimale Ansprache auf den jeweiligen Plattformen.
Wie man das SEE-THINK-DO-Modell auf die Wettbewerbsanalyse anwenden kann, zeige ich Euch heute an einem Beispiel.
Als Beispiel habe ich (Alaaf! Passend zum Karneval in Kölle) das Produkt Reissdorf Kölsch und dessen Präsenz im Internet rausgesucht.
1.Mitbewerber definieren (zum Vergleichen)
Zunächst sucht man sich Wettbewerber, die als positiver Vergleich dienen können. Es sollten also Unternehmen sein, die online bereits sehr gut aufgestellt sind.
2. Wettbewerb: SEE-Phase
Die SEE-Phase soll Aufmerksamkeit für ein Produkt schaffen und spricht eine große Zielgruppe an. Hier: Alle Menschen, die sich für Kölsch und Bier interessieren. Messwerte in der SEE-Phase sind vor allem neue Besucher, Markenwahrnehmung und Präsenz sowie Interaktionen mit Usern. Auf Online Marketing bezogen geht es hier vor allem um Social Advertising, Display Advertising und Content Marketing.
2.1 SEE-Phase – Display Advertising
Hierfür kann man die „Sistrix Toolbox“ nutzen. Einfach einloggen, Domain oben rechts eingeben,auf der linken Seite den Überpunkt „Ads“ wählen und dann auf „Banner Ads“ gehen.
- Reissdorf.de: Keine Banner gefunden
- Gaffel.de: 2 Banner gefunden (Quelle: www.koeln.de ; www.koelner.de)
- Gilden.de: 2 Banner gefunden (Quelle: www.haie.de)
- Frueh.de: Keine Banner gefunden
2.2 SEE-Phase – Social Media
(Quelle: Sistrix Toolbox und manuelle Recherche)
Reissdorf:
- Keine Fanpage auf Facebook, sondern nur eine „Organisations-Seite“
- 11.659 Personen, denen das Thema auf Facebook gefällt
- 630 Twitter Follower
- „Brauhaus Reissdorf“ LinkedIn: 0 Follower
- Pinterest Seite: Keine Beiträge, keine Follower
- Keine Instagram Seite
- Kein YouTube Channel
- Keine Google+ Seite
Gaffel:
- 299 Facebook Fans
- 1.260 Twitter Follower
- „Privatbrauerei Gaffel Becker & Co OHG“ LinkedIn: 5 Follower
- Pinterest Seite nicht vorhanden
- Instagram Seite mit 1.643 Abonnenten
- YouTube Channel mit 39 Abonnenten
- Google+ Seite mit 38 Followern
Gilden: Â Â
- 131 Facebook Fans
- Keine Twitter Seite
- „Gilden Brauhaus“ LinkedIn: 0 Follower
- Pinterest Seite nicht vorhanden
- Keine Instagram Seite
- Kein YouTube Channel
- Keine Google+ Seite
Früh:
- 102 Facebook Fans
- 397 Twitter Follower
- „Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG“ LinkedIn: 13 Follower
- Pinterest Seite mit 3 Followern
- Keine Instagram Seite
- YouTube Channel mit 26 Abonnenten
- Google+ Seite mit 44 Followern
Social Signs in der Ãœbersicht (Sistrix Toolbox):
2.3 SEE-Phase – Content Marketing
(Quelle: Sistrix Toolbox und manuelle Recherche)
- Reissdorf: Online Newsletter auf reissdorf.de/koelsch/online_newsletter (2x jährlich)
- Gaffel: Blog (News) Seite auf gaffel.de/news, 1-2 wöchentliche Posts
- Gilden: Kein Blog, keine News-Seite
- Früh: Kein Blog, keine News-Seite
3. Als nächstes kommt die THINK-Phase
In der Think-Phase geht es vor allem darum, mögliche Interessenten zu überzeugen. Die Zielgruppe wird enger gefasst, da wir nur noch Leute erreichen möchten, die sich bereits mit unserem Produkt auseinandergesetzt haben und eventuell über einen Kauf nachdenken bzw. Interesse zeigen.
Mögliche Messzahlen sind Klickraten, Seiten pro Besuch, vorbereitende Conversionen usw.
In dieser Phase geht es vor allem um die Suchmaschinenoptimierung.
3.1. THINK-Phase – Sichtbarkeit
Mithilfe der Sistrix Toolbox vergleichen wir nun unsere Sichtbarkeit mit der Sichtbarkeit der vorab ausgesuchten Wettbewerbs-Unternehmen.
Quelle: Sistrix Toolbox
3.2 THINK-Phase – Rankings
Auch die Rankings für Keywords können wir in der Sistrix Toolbox abrufen.
Reissdorf:
Gilden:
Gaffel:
Früh:
4. DO-Phase
In der Do-Phase geht es schließlich darum, Verkäufe zu generieren (bzw. Anfragen). Hier sprechen wir die Nutzer an, die bereits Interesse an dem Produkt gezeigt haben und genau jetzt kaufen oder bestellen wollen.
Messzahlen sind Sales und Leads, Besuchertreue, Conversion Rates oder Warenkorb-Abbrüche.
Die Plattformen in dieser Phase sind vor allem Suchmaschinen und Suchmaschinenwerbung sowie E-Mail-Marketing.
4.1. DO – E-Mail und Marketing Automation
- Reissdorf: Online-Newsletter-Abo möglich
- Gaffel: Newsletter-Anmeldung möglich
- Gilden: Kein Newsletter
- Früh: Kein Newsletter, aber Versand einer E-Card mit Früh Motiven möglich
4.2 DO – SEA (Adwords)
(Quelle: Sistrix Toolbox, manuelle Suche in Suchmaschinen)
- Reissdorf: Keine AdWords
- Gaffel: 5 bezahlte Keywords, Shopping Ads (externe Anbieter), Google Places
- Gilden: Keine bezahlten Keywords
- Früh: Keine bezahlten Keywords
Anhand dieser Daten, die man meistens auch ohne Sistrix einfach im Internet findet, kann man bereits wichtige Informationen zu Wettbewerbern und seiner eigenen Internetpräsenz erhalten.
Ein Kommentar
Arne Kriedemann schrieb am 8. Februar, 2016 @ 7:06
Hallo Laura,
vielen Dank für die Arbeit, den Post und die „case study“.
Selten genug taucht das See-Think-Do-Modell von Avinash Kaushik auf, weil in vielen Köpfen nur das ABC-Modell vorherrscht, aber ich vermisse das Care als vierten elementaren Schritt…
Alaaf und eine lustige Karnvalszeit mit Bier, äh, Kölsch; bei uns in Norddeutschland müsste man/frau wohl Beck’s, Jever, Flens, und Holsten Pilsener vergleichen…