AdWords Kniff: Erweiterte Standortoptionen richtig nutzen!
Die erweiterten Standortoptionen werden in AdWords Konten oft stiefmütterlich behandelt. Dabei ist es sinnvoll, sich mit dem Thema einmal auseinanderzusetzen, um eventuell neue Optimierungspotentiale zu entdecken. Wie die Optionen sich genau auswirken und für wen das relevant ist erkläre ich in meinem Artikel.
Standortoptionen? Welche gibt es?
Folgende Standortoptionen können in den Kampagneneinstellungen unter > Standortoptionen (erweitert) ausgewählt werden:
Wie funktioniert die Auslieferung?
Um die genaue Auslieferung besser zu verstehen, möchte ich diese anhand von 3 Beispielen genauer erklären.
Nutzer in meiner Zielregion bzw. Nutzer, die danach suchen oder sich Seiten dazu ansehen
Dabei handelt es sich um die Standardeinstellung von Google. Mit dieser Option werden Nutzer erreicht, die sich in der Zielregion befinden, sowie Nutzer, die Interesse an der Zielregion zeigen.
Beispiel:
Sie sind ein Florist in Köln, der auch Blumen versendet und möchten zu dem Keyword „Rosen verschicken“ gefunden werden. Ihre Zielgruppen sind also sowohl Nutzer, die in Köln leben und von dort aus Rosen verschicken möchten, als auch Personen, die aus anderen Teilen Deutschlands Rosen nach/in Köln verschicken wollen.
Zielregion: Köln
Keyword: Rosen verschicken
Durch die ausgewählte Standortoption können also beide Zielgruppen über Anzeigen angesprochen werden, wenn diese entweder
- in Köln leben und nach „Rosen verschicken“ suchen, oder
- durch Ihr bisheriges Suchverhalten Interesse an dem Verschicken von Rosen in Köln gezeigt haben, oder
- das Keyword in Kombination mit dem Wort Köln verwenden, auch wenn Sie sich außerhalb der Zielregion befinden.
Nutzer in meiner Zielregion
Bei dieser Option werden ausschließlich Nutzer angesprochen, von denen vermutet wird, dass sie sich in meiner Zielregion befinden. Personen, die in Ihrer Suchanfrage Begriffe verwenden, die einen Bezug auf Ihre Zielregion haben, kriegen keine Anzeigen ausgespielt.
Beispiel:
Sie sind ein Pizzalieferant in München, daher möchten Sie zu dem Keyword „Pizzaservice“ gefunden werden. Die Zielgruppe beschränkt sich also auf Nutzer, die tatsächlich in München sind und dort Pizza bestellen wollen.
Zielregion: München
Keyword: Pizzaservice
Durch die Standortoption werden nur Nutzer angesprochen, die sich in München befinden und nach einem Pizzaservice suchen. Für Personen, die z.B. von Stuttgart aus nach „Pizzaservice München“ suchen, werden keine Anzeigen geschaltet. Das wäre in dem Fall aber auch nicht sinnvoll, es sei denn Sie liefern auch Pizza von München nach Stuttgart.
Nutzer, die nach meiner Zielregion suchen oder Seiten dazu betrachten
Diese Option ist für Nutzer gedacht, die Interesse an Ihrer Zielregion zeigen, sich aber nicht unbedingt dort befinden. Google definiert Interesse zeigen folgendermaßen: „Ein Nutzer bekundet Interesse für eine Zielregion, indem er den Namen der Region oder Stadt in seiner Suchanfrage verwendet, sich Webseiten dazu ansieht oder in den Sucheinstellungen die Region oder Stadt festgelegt hat.“
Beispiel:
Sie haben ein Hotel in Berlin und möchten von allen Nutzern gefunden werden, die nach dem Keyword „Hotel“ suchen und an Urlaub in Berlin interessiert sind.
Zielregion: Berlin
Keyword: Hotel
Alle Nutzer, die nach dem Keyword „Hotel“ in Verbindung mit „Berlin“ suchen oder vorher Interesse an dem Thema gezeigt haben, werden Anzeigen von Ihnen geschaltet bekommen. Dabei ist unwesentlich, wo sich die Person befindet.
Welche Optimierungsmöglichkeiten gibt es?
Wenn man sich der Wirkung der verschiedenen Standortoptionen bewusst ist, hat man zunächst einmal die Möglichkeit, die Menge des Traffics zu lenken. Ein Online-Shop z.B., der nur nach Deutschland liefert, kann so nutzlosen Traffic aus den Nachbarländern vermeiden, der keine Käufe generieren würde.
Hinzu kommt, dass das Ausschließen von überflüssigem Traffic sich positiv auf die Klickrate auswirkt. Und bekanntermaßen hat eine gute Klickrate langfristig einen positiven Einfluss auf den Qualitätsfaktor des Kontos.
Allerdings lassen sich auch anders herum Potentiale für Kampagnen in anderen Regionen oder Ländern finden. Auf dem Tab „Dimensionen“ lässt sich unter der Ansicht „Nutzerstandorte“ herausfinden, aus welchen Regionen der Traffic der Kampagne kommt.
Anhand der Performance-Daten für die einzelnen Regionen, können Schlüsse und Entscheidungen für die zukünftige Ausrichtung gezogen werden. Unrentable Länder oder Städte können ausgeschlossen werden, um Traffic einzuschränken und Geld zu sparen. Aber es lässt sich auch erkennen, ob es sich lohnt für bestimmte Regionen spezielle Kampagnen zu erstellen um die Zielgruppe besser ansprechen zu können.
Fazit:
Die Standortoptionen werden zu Unrecht vernachlässigt und können hilfreich bei der Optimierung und zur Potentialbestimmung sein. Es lohnt sich also, einmal einen zweiten Blick auf die Einstellung zu werfen und die Ergebnisse auszuwerten.
Welche Erfahrungswerte haben Sie mit den Standortoptionen? Wir freuen uns über Ihre Erfahrungsberichte dazu!
AdWords-Kampagnen international nutzen? Wie das erfährst Du hier in diesem Blogartikel!