Beim Aufsetzen eines AdWords Kontos gibt es viel zu beachten. Am wichtigsten ist dabei meiner Meinung nach eine gute und übersichtliche Grundstruktur, da alle weiteren Maßnahmen zur Optimierung der Kampagnen darauf aufbauen. Wer mit Kraut und Rüben anfängt wird nie eine gute Performance aus seinem Konto rausholen. Wie ein AdWords Konto aufgebaut ist und welche Basics Ihr unbedingt beachten solltet, erkläre ich Euch in diesem Artikel.
Warum ist die Struktur so wichtig?
Die Kampagnenstruktur des AdWords Kontos bildet den Grundstein für Eure tägliche Arbeit. Auf dieser Grundlage bewegt Ihr Euch im Konto und verwaltet, analysiert und optimiert die Kampagnen. Je einheitlicher und einfacher diese gehalten ist, desto leichter wird es, die Tasks zu erledigen.
Durch eine übersichtliche Struktur könnt Ihr Budgets und Kosten deutlich besser kontrollieren.
Es lässt sich zudem einfacher feststellen welche Kampagnen, Anzeigengruppen und Anzeigen gut performen oder an welcher Stelle es Ausreißer gibt. So kann man Potenziale früher nutzen oder Geldfresser schneller ausschalten.
Außerdem ist in einem gut organisierten Konto die Relevanz von Keyword zu Anzeige zu Landing Page besser gegeben. Und wir wissen ja mittlerweile, je höher die Relevanz, desto besser der Qualitätsfaktor, desto geringer der CPC und so weiter… 🙂
Mit einer guten Struktur spart Ihr also Geld – sowohl für den Kunden durch geringerer CPCs und bessere Budgetübersicht als auch für Euch, da Ihr schneller und effizienter arbeiten könnt.
Hier also einige Tipps, was Ihr auf Kampagnen- und Anzeigengruppenebene beachten solltet.
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Kampagnenebene
Es gibt verschiedene Ansätze, Kampagnen im Konto zu strukturieren. Sie können nach Themen, Regionen, Marken, Interessen, Zielgruppen, Budget… getrennt werden. Welche Vorgehensweise/n Sinn macht, muss immer im Einzelfall entschieden werden. Ein guter Anhaltspunkt ist es, die Kampagnenstruktur an die Struktur der eigenen Website anzulehnen.
Betreibt man zum Beispiel einen Online Shop für Möbel, könnte die Strukturierung der Kampagnen folgendermaßen aussehen:
Außerdem gibt es bei der Kampagnenerstellung einige Punkte, die für Übersichtlichkeit beachtet werden sollten:
Das erste, was in einer Kampagne festgelegt werden muss, ist der Name. Es mag naheliegend klingen, aber ich empfehle unbedingt ein einheitliches Schema für die Benennung der Kampagnen festzulegen. So findet man sich am einfachsten zurecht, besonders in großen Konten mit vielen Kampagnen. Außerdem sollte die Kampagne natürlich auch das enthalten, was der Name verspricht. Ich habe oft genug Konten gesehen, in denen die Keywords in einer Kampagne nicht einmal entfernt etwas mit dem Kampagnennamen zu tun hatten. Ich beginne den Namen normalerweise mit der Kampagnenart, das sähe am Beispiel des Möbelshops etwa so aus:
DISPLAY | Brand
DISPLAY | Rabatt-Aktion
DSA | Küchen
Remarketing | Alle Besucher
Remarketing | Warenkorbabbrecher
SEARCH | Betten
SEARCH | Brand
SEARCH | Stühle
SEARCH | Tische
Shopping | Alle Produkte
Video | Terrassenmöbel
Ihr kapiert die Idee, oder? 😉 Wie Ihr seht, sind hier die Search-Kampagnen nach Themen sortiert, während die Remarketing Kampagnen nach Zielgruppen organisiert sind. Man muss sich also bei der Strukturierung auch nicht unbedingt auf nur eine Vorgehensweise beschränken.
Als nächstes muss der Typ ausgewählt werden, mit dem man auch das Netzwerk, in dem geworben wird, festlegt. Damit sind zum Beispiel Such- und Displaynetzwerk gemeint. Es ist empfehlenswert, je Netzwerk eine eigene Kampagne anzulegen, denn dadurch ist es viel einfacher die jeweilige Performance auszuwerten.
Bei der Ausrichtung auf Standorte hängt es von den angebotenen Produkten oder Dienstleistungen ab, welche Einstellung sinnvoll ist. Sind diese lokal beschränkt, sollten die Kampagnen auch getrennt und entsprechend auf die Standorte ausgerichtet werden, um das Budget zu schonen.
Zuletzt wird noch das Tagesbudget festgelegt. Hierbei solltet Ihr beachten, dass das Budget über alle Anzeigegruppen innerhalb der Kampagne verteilt wird. Es kann nur bedingt über den CPC der Anzeigegruppen gesteuert werden. Bei stark unterschiedlichem Suchvolumen kann es Sinn machen, die Kampagnen noch einmal zu unterteilen.
Anzeigengruppenebene
Nach dem Anlegen einer Kampagne, wird diese noch in Anzeigegruppen unterteilt. Hierbei solltet Ihr unbedingt (!) darauf achten, dass die Anzeigegruppen thematisch granular geclustert werden.
Angenommen wir bieten sowohl Bus- als auch Flugreisen nach Rom an, würden wir in der Kampagne für Rom zwei verschiedene Anzeigegruppen anlegen. Eine für Flugreisen nach Rom und eine für Busreisen nach Rom.
Der Grund dafür ist, dass die Anzeigen pro Anzeigengruppe angelegt werden. Zu dem Keyword „flugreisen nach rom“ werden die entsprechenden Anzeigen in der Anzeigengruppe ausgespielt. Würden wir „flugreisen nach rom“ und „busreisen nach rom“ in eine Gruppe zusammenfassen, wäre es schwierig die Anzeigen so zu schreiben, dass sie für beide Keywords relevant sind.
Versucht also die Keywords so zu sortieren, dass Ihr immer möglichst relevante Anzeigen dazu schreiben könnt. Wenn es um die Entscheidung geht, eine oder zwei Anzeigegruppen anzulegen, ist es hilfreich sich zu fragen, was für eine Anzeige ich als Nutzer erwarten würde. Kommt Ihr zu dem Schluss, dass verschiedene Anzeigentexte das Produkt oder die Dienstleistung besser beschreiben könnten, solltet Ihr zwei Anzeigegruppen erstellen.
Fazit
Wer am Anfang ein bisschen Zeit investiert, kann langfristig deutlich besser im Konto arbeiten. Es lohnt sich also, sich einige Gedanken zu einer sinnvollen und übersichtlichen Struktur zu machen bevor man loslegt. Natürlich können sich die Anforderungen auch über die Zeit ändern. Bei einer guten Grundordnung ist es aber auch umso einfacher darauf zu reagieren und umzustrukturieren.
Als kleine Hilfestellung gibt’s für Euch noch eine Übersicht über die Kampagnenstruktur und die wichtigsten Einstellungen zum Download 🙂