Google hinterfragen? Wieso denn das? Normalerweise nutzen Menschen Google, um Fragen zu stellen und von der Suchmaschine Antworten zu erhalten. Allerding ist es als Marketer manchmal schlau einen Schritt zurückzutreten und Google, bzw. genauer Google Ads zu hinterfragen.
Was genau Du hinterfragen solltest und wie Du das Beste aus Google Ads herausholst, das kannst Du in diesem Blogartikel nachlesen.
Falls Du unterwegs bist, kannst Du Dir hier die Podcast-Folge von “The Art of Marketing” anhören, die ich mit Maik Lehmann, Head of Product bei Smarketer, aufgenommen habe.
Überarbeite Deine Google Ads-Kontostruktur
Das am häufigsten genutzte Attributionsmodell bei Google Ads ist “letzter Klick”, d.h. Nutzer:innen sollen bestmöglichst sofort kaufen. Jedoch wird hier vergessen, dass Google oft die erste Anlaufstelle für User:innen in der Customer Journey ist. Denn die meisten Menschen Google, um nach Produkten oder Dienstleistungen zu recherchieren, bzw. Informationen über diese herauszufinden.
Tracking richtig einrichten
Nutze Google Analytics mit Attribution und schaue Dir an, wie viele Klicks Du brauchst, bevor Nutzer:innen überhaupt anfragen. Bei einem Online Shop solltest Du mit dem Enhanced E-Commerce Tracking arbeiten, da es Dir granulare und tiefgehende Informationen und Daten über Deine Nutzer:innen, Verkäufe, Umsatz, etc. gibt.
Nutze die Customer Journey
Baue Deine Google Ads-Kontostruktur so auf, dass der Kaufentscheidungsprozess berücksichtigt wird. Trenne außerdem Deine transaktionalen Keywords für kaufbereite Nutzer:innen von denen, die für die Informationssuche bestimmt sind.
Wenn Du mehr über das Thema erfahren willst, haben wir hier eine interessante Case Study für Dich, die wir im Rahmen einer SEA-Kampagne erstellt haben.
Verzahne YouTube und Google Ads
Um den Upper, Mid und Lower Funnel zu bedienen, sollten Marketing-Maßnahmen auch auf andere Google-Kanäle übergreifen, z.B. YouTube.
Jedoch wird dies kaum genutzt bzw. ausreichend umgesetzt, obwohl YouTube sich perfekt dafür eignet, auf die eigene Marke oder das eigene Unternehmen aufmerksam zu machen.
Die Daten, die Du auf YouTube über Deine Nutzer:innen sammelst, kannst Du für Deine Remarketing-Listen bei Google Ads nutzen. Unterfüttere diese Listen für Such- und Shopping-Kampagnen und targete somit User:innen, die auf YouTube schon mit Deinen Inhalten in Berührung gekommen sind.
Eines solltest Du bei YouTube jedoch beachten: Damit Deine Anzeigen auch bei der richtigen Zielgruppe ausgespielt werden, kannst Du Themen, Kanäle, aber auch Sprachen ausschließend. Dazu hat semBoutique praktische Listen erstellt, die Du hier finden kannst.
Außerdem hat mein Kollegen Florian einen Blogartikel darüber geschrieben, wie Du Dein YouTube Targeting einfach verbessern kannst.
Verzahnung von SEO & SEA
In vielen Unternehmen sind SEO und SEO noch getrennte Bereiche und stehen oft noch in Konkurrenz, wenn es um das Budget geht. Jedoch arbeiten beide an der gleichen Suchergebnisseite und sollten daher zusammenarbeiten, um das Beste aus der Zielseite herauszuholen und kein Potenzial zu verschenken.
Was muss getan werden?
Zahlen anschauen: Wo können durch die Zusammenarbeit Kosten gespart werden?
Strategien und Maßnahmen gemeinsam erarbeiten
Keywords abgleichen: Wer möchte wo platziert werden?
Und das wichtigste: Wissen austauschen. Die SEAs können zum Beispiel Anzeigentexte mit den SEOs teilen, damit diese ihre Snippets optimieren können.
Mehr zum Thema Verzahnung von SEO und SEA gibt es hier für Dich.
Teste Deine Anzeigen
Wie bei so vielen Maßnahmen im Online Marketing gilt bei Textanzeigen auch das eine: Testen, testen, testen, um die perfekte Anzeige zu finden. Wie schon oben erwähnt sind Anzeigen bei Google vor allem auf einen Kaufabschluss ausgelegt, deshalb solltest Du zu Beginn den Status quo Deiner Anzeigen hinterfragen.
“Wenn der Qualitätsfaktor von 5 auf 8 steigt bei einem Keyword, dann spart man 30% Klickkosten.”
Maik Lehman von Smarketer über Google Ads-Anzeigen
Was kannst Du noch tun?
Viele Marketer lassen ihre Anzeigen das ganze Jahr durchlaufen, jedoch lohnen sich auf die Saison zugeschnittene Anzeigen mehr. Außerdem sind Kennzahlen wie der CTR und die Conversion Rate zwar aussagekräftig, jedoch bekommst Du z.B. bei der KPI Conversions pro Impressions einen besseren Einblick in Deine Sales. Das heißt: Nutze andere KPIs als die schon bekannten.
Wie Du gute Anzeigentexte schreibst und was Du dabei beachten solltest, das haben wir für Dich in diesem Blogartikel zusammengefasst.
Optimiere Deine Landing Page
Nicht nur Anzeigen solltest Du testen, sondern auch Deine Landing Pages und andere Ziel- und Shop-Seiten. Denn: Was in der Anzeige steht sollte auch auf Deiner Zielseite für User:innen zu finden sein, ansonsten schmeißt Du nur unnötig Geld aus dem Fenster.
Dass heißt:
Emotion, Anzeigentext, Call-To-Action und Zielseite müssen zusammenpassen
Nutze Google Analytics für das Verhalten der Nutzer:innen auf Deiner Seite
Spiel mit Emotionen
Hebe die Benefits Deiner Produkte/Dienstleistungen hervor
Optimiere Deine mobile Seite
Optimiere die Schnelligkeit Deiner mobilen Webseite
Für eine mobile Webseite gilt die sogenannte 3-Sekunde-Regel: Braucht eine mobile Webseite länger als drei Sekunden um ihre Inhalte zu laden, so steigt die Wahrscheinlichkeit das User:innen abspringen.
Im Umkehrschluss heißt das: Optimiere Deine mobile Webseite
Dabei können Dir Browser Plug-Ins wie z.B. Lighthouse Aufschluss darüber geben, welcher Content zuerst geladen wird.
Wichtig: Simuliere Deine Tests außerhalb des WLANs und unter verschiedenen Bedingungen, um jede Möglichkeit abzudecken.
Nutze Remarketing-Listen
Google Ads-Anzeigen können an Nutzer:innen ausgespielt werden, mit denen Du schon einmal Kontakt hattest. Diese Option lohnt sich vor allem bei einem eingeschränkten Budget und für Gruppen mit einer hohen Conversion-Wahrscheinlichkeit. Auch im B2B werden Remarketing-Listen oft genutzt, da die Klickpreise sehr hoch sind und Nutzer:innen angesprochen werden sollen, die genau in das Raster passen.
Nutze Remarketing-Listen auch für Keywords die im B2B- und B2C-Umfeld genutzt werden, wenn Du nur eine der Gruppen ansprechen willst.
Von Google gibt es sogar branchenbezogene Remarketing-Listen, aber auch für andere Faktoren wie Nutzer:innen mit oder ohne Kauf.
Smarte Optionen bei Google
Smart bei Google heißt: Google automatisiert Funktionen wie z.B. Kampagnen (Smart Shopping).
Dadurch werden SEAs Kontrollmöglichkeiten entzogen, was bei SEA nicht immer eine gute Idee ist, da eine KI auch nicht alles kann.
Smart Shopping funktioniert im Großen und Ganzen zwar gut, es ist aber auch nicht zu 100% transparent, woher z.B. die Klickpreise kommen.
Unser Tipp: Testen, testen, testen.
Wenn Du mit wenig Aufwand die gleichen Ergebnisse wie eine smarte Kampagne erzielst, dann mach es selbst. Auch kannst Du bei smarten Kampagnen nichts mehr lernen, deshalb solltest Du nicht sofort all-in gehen.
Wie gehst Du gut mit der Automatisierung um?
Liefere Deiner KI wichtige Daten, damit diese glücklich ist und die richtigen Informationen über Deine Zielgruppen, Kamapagnen, etc. bekommt.
Was kannst Du noch tun?
Lege Listen mit Daten an, die wichtig sind wie Kund:innendaten, Conversion-Tracking-Daten, Daten über den durchschnittlichen Warenkorb.
Hinterfrage die Struktur des Accounts und geh weg von Kampagnen für Produkte, hin zur Intention der Nutzer:innen und fasse Kampagnen zusammen.
Beseitige Ausreißer: Bei Zeiträumen wie dem Black Friday oder anderen, eigenen Aktionstagen, die nicht branchenüblich sind, gibt es Möglichkeiten dem Algorithmus zu sagen, dass diese Daten nicht mit in die allgemeine Berechnung genommen werden.
Und das wichtigste: Sei offen für die Automatisierung.
Hilfreiche Tools
Google Ads Editor für das Kampagnenmanagement
Google Analytics mit Enhanced E-Commerce Tracking
Google Optimize für Landing Pages
Google Data Studio für Reportings
SimiliarWeb zum Vergleich mit dem Wettbewerb
Lighthouse für Webseiten Optimierungen
Matelso für das Telefon-Tracking
Fazit
Verzahne alles was Du verzahnen kannst von YouTube bis SEA und SEO. Sammle Daten über Deine Nutzer:innen. Welche Kontakte sie machen, wie sie sich auf Deiner Seite bewegen etc. Optimiere Deine Landing Pages und Textanzeigen nicht nur einmal, sondern passe sie an verschiedene Gegebenheiten an. Nutze die Automatisierung bei Google, aber hinterfrage auch was Dir Google vorschlägt.