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5 Erfolgsfaktoren, die aus Mitarbeitern wertvolle Corporate Influencer machen

Viele Unternehmen kennen die Problematik: Sie produzieren fleißig Inhalte, erreichen mit ihrem Content aber immer seltener ihre jeweiligen Zielgruppen. Und das trotz relevanter Themen und hochwertiger Formate. Gründe für eine geringer werdende Sichtbarkeit gibt es viele. Fest steht: Wenn es Dir so ergeht, solltest Du nicht lange zögern und nach alternativen Maßnahmen Ausschau halten. Denn bisher unerprobte Möglichkeiten zur Verbreitung von Inhalten können für einen organischen Turnaround sorgen – so wie der Einsatz von Corporate Influencern. 

Wie funktionieren Corporate Influencer?

Corporate Influencer sind ein relevanter Baustein einer modernen Unternehmenskommunikation, die zu einer Steigerung der Sichtbarkeit beitragen. 

Wenn die bisherigen Maßnahmen zur Verbreitung des Contents nicht mehr richtig zünden, können Corporate Influencer dabei helfen, die Sichtbarkeit und Reichweite zu verbessern. Mit ihrer fachlichen Expertise vermitteln sie Unternehmensbotschaften glaubwürdig und ungeschminkt in die glitzernde Welt der Social-Media-Kanäle wie Instagram und Twitter als auch in Business-Netzwerke wie LinkedIn. 

Auf diese Weise werden Corporate Influencer als Teil der externen Unternehmenskommunikation sowie der Seeding-Strategie des Content Marketings immer bedeutender. Denn längst nicht jedem Blogartikel oder Social-Media-Post schenken User ihr Vertrauen. Steht der Absender eindeutig für ein bestimmtes Unternehmen, wirkt die Botschaft gegebenenfalls unauthentisch.

Ganz anders fällt dagegen die Reaktion bei Autoren aus, die einfach nur mit ihrer Expertise Antworten auf relevante Fragestellungen bieten. Mit dem Einsatz von Corporate Influencern können sich Unternehmen das Phänomen zu Nutze machen und von der fachlichen Kompetenz ihrer Mitarbeiter profitieren. 

Unsere fünf Erfolgsfaktoren machen auch aus Deinen Mitarbeitern gewinnbringende Markenbotschafter:

5 Erfolgsfaktoren für Corporate Influencer - morefire
Die 5 Erfolgsfaktoren zur Implementierung von Corporate Influencern ins Unternehmen

Schritt 1: Motivation und Zufriedenheit

Bei Corporate-Influencer-Maßnahmen dreht sich alles um die eigenen Mitarbeiter. Mit ihrem öffentlichen Auftritt bei LinkedIn, Facebook und Co. tragen sie maßgeblich zur Außendarstellung des gesamten Unternehmens bei. Der Vorteil von Kommunikatoren aus dem eigenen Stall: Sie überzeugen durch Authentizität und Engagement. Niemand sonst kann den Alltag im Unternehmen so glaubhaft vermitteln wie das Personal, das tagtäglich mit ihm in Beziehung steht. 

Wer beispielsweise als Corporate Influencer auf LinkedIn über Themen aus seinem Fachbereich berichtet, zeigt echte Expertise, die Leser mit Vertrauen honorieren. Konkret heißt das für den Mitarbeiter: Ausbau des persönlichen Netzwerks und Aufstieg zur Personal Brand. Und genau davon profitieren letztlich auch Unternehmen. Doch nur wenn Mitarbeiter gerne in ihrem Unternehmen arbeiten, können sie auch ehrlich darüber berichten. 

Somit setzen Corporate-Influencer-Strategien immer auch die Arbeit mit der eigenen Unternehmenskultur voraus. Identifikation und Zufriedenheit der Mitarbeiter stehen dabei an vorderster Stelle. Schließlich lassen sich Gefühle wie Glück, Stolz und Zugehörigkeit nicht einfordern, sie erwachsen aus einer gelebten Unternehmenskultur. Und nur was innen tatsächlich gelebt wird, kann glaubwürdig nach außen getragen werden – auch Unzufriedenheit.

Schritt 2: Schulung und Zeit

Grundsätzlich kann jeder Mitarbeiter eines Unternehmens zum Corporate Influencer werden. Entscheidend ist, dass die Motivation dafür aus eigenem Antrieb erfolgt und das Prinzip auf Freiwilligkeit beruht. Nur wer langfristig Spaß an den Aufgaben verspürt, kann die Botschaften auch wirklich glaubhaft vermitteln. 

Neben dem Spaß ist auch ein gewisses Maß an Verständnis für die Funktionsweise von Online-Kommunikation zwingende Voraussetzung. Es ist ganz normal, dass fachfremde Mitarbeiter bzw. Kollegen aus anderen Abteilungen nicht mit bestimmten Gegebenheiten der Online-Kommunikation, wie z.B. dem Tone of Voice vertraut sind. 

Denn ob ein Mitarbeiter aus der Buchhaltung weiß, was sich hinter dem Tone of Voice verbirgt und worauf es bei der Bildsprache ankommt, darf zumindest bezweifelt werden

Erfahrene Kollegen können hier beratend unterstützen. Im Optimalfall führen sie zu Beginn Schulungen durch und fungieren auch während der Maßnahmen als feste Ansprechpartner. Sind sich Mitarbeiter zu Beginn noch etwas unsicher, können die ersten Beiträge und Posts auch gemeinsam erarbeitet werden. Mit der Zeit sollten die Mitarbeiter dann ein Gespür für die Mechanismen der Plattformen entwickeln und immer mehr in die Rolle des selbstständigen Corporate Influencers hineinwachsen. 

Genau dafür sollten sich Mitarbeiter ausreichend Zeit nehmen – und Vorgesetzte ihnen diese gewähren. Denn um sich in den verschiedenen Netzwerken sicher zu bewegen, braucht es viel Erfahrung. Es empfiehlt sich, Strategien in den beruflichen Alltag zu integrieren und den Maßnahmen auf diese Weise die notwendige Zeit einzuräumen.

Schritt 3: Leitbild und Werte

Fast jedes Unternehmen verfügt heute über ein Leitbild und definiert sich über bestimmte Werte. Beim Einsatz von eigenen Mitarbeitern als Corporate Influencer spielen diese eine entscheidende Rolle. Denn rein aus unternehmerischen Profitgründen, lässt sich kein Mitarbeiter gerne als Markenbotschafter vor den Karren spannen. Das Engagement als Corporate Influencer setzt daher eine gewisse Identifikation mit dem Unternehmen voraus. Und diese entsteht nur, wenn den nett formulierten Worten im Alltag auch Taten folgen. 

Somit steht und fällt der Erfolg von Corporate Influencern auch immer mit dem Engagement der Geschäftsleitung. Sie ist dafür verantwortlich, dass das Arbeitsklima zu einem respektvollen und wertschätzenden Miteinander führt und sich Mitarbeiter ermutigt fühlen, als Corporate Influencer für das Unternehmen einzutreten. Je wirkungsvoller das Leitbild eines Unternehmens gelebt wird, desto authentischer können sich Corporate Influencer im Sinne des Unternehmens positionieren. 

Schritt 4: Ziele und Strategie

Egal ob in Start-Ups oder etablierten Großkonzernen – bei der Erarbeitung von Content-Strategien werden Ziele oftmals nur unzureichend definiert. Dabei geben sie maßgeblich Auskunft darüber, ob eine Kampagne erfolgreich verläuft oder nicht – vor allem bei Social-Media-Kampagnen. Vage Formulierungen wie „mehr Reichweite, „neue Kunden“ oder „mehr Likes“ reichen in der Regel nicht aus. Denn Hand aufs Herz: Wer verfolgt diese Ziele nicht? 

Wirklich messbar und damit aus unternehmerischer Sicht auch wertvoll werden Ziele erst dann, wenn sie an bestimmte KPIs (Key Performance Indicators) gekoppelt sind. Je genauer die Zielvorgaben mit quantitativen Messgrößen oder qualitativen Indikatoren formuliert sind, desto besser. Helfen kann dabei die altbewährte SMART-Formel aus dem Marketing.

Darüber hinaus sollten Corporate-Influencer-Strategien nicht als eigenständige Teildisziplin der Kommunikationsabteilung betrachtet werden. Eine professionelle Herangehensweise erfordert fachübergreifendes Engagement. Eine Tatsache, die sich Verantwortliche immer wieder vor Augen führen müssen. Denn das Wissen um die Rolle von Corporate Influencern führt zu einem nachhaltigen Interesse, eine Unternehmenskultur zu etablieren, die allen Mitarbeitern das Gefühl vermittelt, gemeinsam am großen Ganzen beteiligt zu sein. Auf dieser Grundlage können sich Corporate-Influencer-Strategien am besten entfalten und ihre effektivste Wirkung nach innen wie nach außen erzielen.

Schritt 5: Vertrauen

Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem die Mitarbeiter hinreichend geschult und die Ziele formuliert sind. Dann heißt es für Corporate Influencer, geplante Maßnahmen umzusetzen und sich in vielen Dingen auch einfach auszuprobieren. Für Arbeitgeber keine leichte Situation. Sie befürchten oftmals, die Kontrolle über die Kommunikation abzugeben oder sogar ganz zu verlieren. Muss jedoch vor Veröffentlichung von Beiträgen jedes Mal um Freigabe des Vorgesetzten gebeten werden, verlieren Mitarbeiter schnell die Lust an ihrer Tätigkeit. 

Daher lautet das Credo: Vertrauen aussprechen und einfach mal machen lassen. So bleibt der Corporate Influencer in seiner Rolle am authentischsten und die Zielgruppe am Ball. Wem dennoch Unbehagen plagt, kann sich von Zeit zu Zeit auch Meinungen einholen. Auf diese Weise bleiben Entscheider auf dem Laufenden, ohne die Rolle des strengen Ordnungshüters einzunehmen. Und auch die Mitarbeiter können von wertvollem Feedback profitieren.

Vorteile von Corporate Influencern für Unternehmen

Die Vorteile von Corporate Influencern liegen quasi auf der Hand. Dank ihrer Glaubwürdigkeit erhöhen sie die Chancen auf mehr Conversions. Gleichzeitig steigern sie die Reichweite und erschließen neue Netzwerke. Nach innen tragen zufriedene Corporate Influencer zu einer verbesserten Unternehmenskultur bei. Im Idealfall handelt es sich also um eine Win-win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. 

Vorteile von Corporate Influencern - morefire

1. Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit

Corporate Influencer spielen in Sachen Glaubwürdigkeit ihren großen Trumpf aus. Denn Menschen kommunizieren viel lieber mit anderen Menschen als mit gesichtslosen Marken. Wenn Corporate Influencer also Inhalte in den sozialen Medien verbreiten, nehmen automatisch auch Wahrnehmung und Interaktion zu. Auf offizielle Unternehmensverlautbarungen reagieren dagegen deutlich weniger Social-Media-User.

2. Reichweite und Netzwerke

Wer bei Corporate Influencern an große Reichweiten denkt, liegt meist falsch. Weitaus wichtiger als die Zahl der Follower ist aber ohnehin die Qualität des Contents. Und auch mit kleinen Netzwerken können bereits zahlreiche Personen erreicht werden. Es gilt: Lieber hunderte Personen begeistern als tausende zu langweilen.

3. Conversions

Ob ein getätigter Kauf im Online-Shop, ein Whitepaper-Download oder das Absenden einer Anmeldung für der wöchentlichen Newsletter – Conversions sind entscheidend für den unternehmerischen Erfolg. Auslöser für die erwünschten Aktionen sind Botschaften, die vor allem in sozialen Medien gestreut werden. Die hohe Glaubwürdigkeit von Corporate Influencer führt also letztlich auch zu höheren Conversions. 

4. Mitarbeiter und Unternehmenskultur 

Der Aufbau von Corporate Influencern als Teil der Unternehmensstrategie macht sich nicht nur auf Kundenseite bezahlt. Auch die eigene Unternehmenskultur kann nachhaltig profitieren. Schließlich stärken die Maßnahmen nicht nur die Identifikation der Mitarbeiter, diese erfahren gleichzeitig auch Wertschätzung und Vertrauen.

Die Praxis lehrt: Viele Wege führen zu Ruhm

Corporate Influencer können Themen nicht nur glaubwürdig kommunizieren, sondern durch ihr spezifisches Wissen auch relevanter. Je nach individueller Kompetenz können Corporate Influencer so aus verschiedenen Abteilungen zum Einsatz kommen. 

Besonders viel Aufmerksamkeit erhält der Einsatz von Corporate Influencern zum Zweck des Employer Brandings bzw. der Mitarbeitergewinnung. Das eigene Personal ermöglicht einen glaubwürdigen Einblick in die Kultur und den Arbeitsalltag. Vor allem die Social-Media-Kanäle gelten dabei als Schlüssel zum Erfolg. Hier trifft die Möglichkeit zum emotionalen Storytelling auf die passende Zielgruppe wie Absolventen oder Young Professionals. Während die Webseite grundsätzliche Infos rund um den Bewerbungsablauf transportiert, erhofft sich der Interessent von YouTube, Instagram und Co. einen Blick hinter die Kulissen, der ihnen einen Eindruck vermittelt, was das Unternehmen sonst noch zu bieten hat.

Best-Practice-Beispiel: Corporate Influencer bei OTTO

Die Unternehmensgruppe OTTO gilt als einer der Corporate-Influencer-Pioniere im deutschsprachigen Raum. Ziel des Onlinehändlers ist es, sich einen entscheidenden Vorteil im Hinblick auf das Recruiting von Fachkräften – speziell im hart umkämpften Tech-Bereich – zu sichern. Darum nennt OTTO seine Corporate Influencer auch Jobbotschafter und bildet diese im Rahmen eines großen Programms selbstständig aus. Dazu zählen beispielsweise Seminare zum Thema Social Media- und HR-Kommunikation sowie Trainings zu Präsentationstechniken. 

Zwischen sechs Profilen mit unterschiedlichen Schwerpunkten können interessierte Mitarbeiter wählen:

  1. Multiplikatoren unterstützen bei der Markenbildung in Social Media
  2. Socializer vertreten OTTO auf Recruiting-Veranstaltungen
  3. Fachexperten halten auf Events und Kongressen Vorträge über ihr Fachgebiet
  4. Kontakter begleiten Bewerber als Ansprechpartner im Bewerberprozess
  5. Co-Recruiter führen Interviews mit Bewerbern
  6. Impulsgeber helfen dabei, die Arbeitgebermarke weiterzuentwickeln

Auf den Social-Media-Kanälen bieten die Jobbotschafter viele persönliche Einblicke in ihre Arbeit oder berichten von Live-Events. Das Besondere: Mit OTTO inside gibt es dafür einen eigenständigen Account.

Corporatre Influencer Otto inside

Quelle: https://www.instagram.com/otto_inside/

 

Über spezifische Blogs – wie dem Tech-Blog und dem Azubi-Blog – erhalten User weitere Insights. So berichtet beispielsweise ein Team aus Azubis und Studierenden regelmäßig über Ausbildungsprogramme bei OTTO und weitere Themen, die auch schon mal über die reinen Fakten hinausgehen.

Corporate Influencer Otto Azubiblog

Quelle: https://www.otto.de/jobs/azubiblog/

Best-Practice-Beispiel: Corporate Influencer bei Telekom

Neben OTTO überzeugt auch die Telekom schon seit 2015 mit einer Corporate-Influencer-Initiative, die ihre Mission folgendermaßen beschreiben:  “Wir als TELEKOM BOTSCHAFTER begeistern mit magenta Werkstolz unsere Kunden und Kollegen. Wir helfen, motivieren und geben der Telekom ein persönliches Gesicht.” 

Quelle: https://www.telekom.com/de/blog/konzern/artikel/telekom-botschafter-stellen-sich-vor-595738

 

Mittlerweile zählt der Konzern 150 Mitarbeiter zu den hauseigenen Markenbotschaftern, die aktiv auf Basis eines strategischen Zielbilds eigenständig und selbstorganisiert, nach innen und außen Community-Aufbau betreiben. Hierfür den den aktiven Botschaftern bis zu 20 Prozent der Arbeitszeit eingeräumt.

 

Strategisches Leitbild der Corporate-Influencer-Initiative

 

Die Initiative konzentriert sich auf Twitter, LinkedIn und Instagram und kann nach eigenen Aussagen mit Hilfe der Top 20 Markenbotschafter und den branded Hashtags #LoveMagenta, #WeilJederKundeZählt und #Werkstolz allein auf Twitter ca. 20 Mio. Page-Impressions jährlich erzeugen. 


Quelle: https://twitter.com/MakerJayTelekom/status/1284595474637488129

 

Fazit: Planung ist die halbe Miete – auch bei Corporate Influencern

Im Gegensatz zum anonymen Unternehmens Kanälen sind Corporate Influencer wesentlich nahbarer und bieten so viele Vorteile. Entscheidend ist, dass die unternehmerische Bereitschaft besteht, Corporate Influencer in einem strategischen Prozess von Beginn an zu begleiten. So wird sichergestellt, dass die Maßnahmen zünden und Corporate Influencer sich sowohl nach innen als auch nach außen positiv auf die Unternehmensziele auswirken.

 

Khazer Alizadeh

Khazer ist Head of Social Media bei morefire. Wenn sie nicht gerade dem neuesten Trend in sozialen Netzwerken hinterher jagt, dann einem Sneaker Release.

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