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11 Ansatzpunkte, um Deinen SEO-Absturz zu untersuchen

Du kennst das: Es ist montagmorgens, am Anfang des Monats oder wann auch immer Dein Zeitpunkt ist, in die gängigen Tools reinzuschauen – und Du siehst einen starken Abfall in Sichtbarkeit, Rankings, Traffic, Conversions oder einer anderen wichtigen Kennzahl? Es folgt, was folgen muss! Panisches und unstrukturiertes Rumklicken in Tools. Meist planlos versucht man eine Ursache auszumachen. Aber das muss nicht sein!

Im folgenden Artikel stelle ich Dir 11 Ansatzpunkte für Analysen vor, die Du bei einem Absturz nutzen kannst, um nicht direkt in Panik auszubrechen und dem Ganzen mit Struktur auf den Grund zu gehen.

Problem starker Sichtbarkeits-Absturz: Was tun?

sichtbarkeitsverlust

1. Die Keyword-Rankings genauer untersuchen

Hat sich die Sichtbarkeit stark verändert, schaue Dir die verschlechterten oder verlorenen Rankings an. Welche Keywords haben im Vergleichszeitraum abgenommen? Welche wurden verloren? Gibt es Veränderungen in den rankenden URLs für diese Keywords? Welche URLs sind betroffen? Wie ist der Status Code der URLs? Kannibalisieren sich URLs? Wie hat sich die Konkurrenz und deren Rankings hierfür verändert? Wer hat besonders gewonnen und woran kann dies liegen?

2. Den Sichtbarkeits-Abfall auf einzelne Verzeichnisse runterbrechen

Ein Sichtbarkeitsverlust trifft meistens nicht die komplette Domain. So lässt sich mit etwas Recherche der Abfall schnell auf einzelne Verzeichnisse oder auch Hostnamen ausmachen. Die gängigen SEO-Tools bieten hier einen Bericht an, in dem man die Sichtbarkeiten der wichtigsten Verzeichnisse analysieren und vergleichen kann. So kann man Sichtbarkeiten nach Verzeichnissen bis ggf. runter zu einzelnen URLs anschauen, um das Problem erstmal auf einen Teilbereich der Seite eingrenzen zu können. Dies kann dann weiter runter gebrochen werden, bis man einzelne URLs ausmachen kann, die die Ursache des Ranking-Abfalls sind. Darauf bezogen kann man sich dann die rankenden Keywords, den Traffic des Verzeichnisses bzw. der URLs anschauen und so Rückschlüsse auf den Absturz ziehen.

Beispiel Abfall der Sichtbarkeiten für spezielle Verzeichnisse:

verzeichnisse-vergleich

3. Individuelle Sichtbarkeiten anhand von Keyword-Sets vergleichen

Traue dem allgemeinen SVI nicht. Zumindest nicht, dass Du direkt in Panik ausbrichst, wenn sich dieser verändert. Denn umso geringer die allgemeine Sichtbarkeit ist, umso weniger aussagekräftig sind die Schwankungen. Es werden teilweise Keywords als Basis verwendet, die einfach nicht relevant sind. Verlierst Du beispielsweise ein generisches Keyword mit starkem Einfluss auf die Sichtbarkeit, wirst Du einen großen Abfall verzeichnen, der jedoch gar nicht relevant sein muss. Verlasse Dich deshalb viel mehr auf individuelle Sichtbarkeiten basierend auf Deinen eigenen Keyword-Sets.

Der individuelle Sichtbarkeitsindex im Vergleich zur Konkurrenz:

individueller-svi

4. Deine Inhalte und die Suchintention gegenüberstellen

Du hast die URLs und Keywords identifiziert, die die Ursache für Deinen Sichtbarkeitseinbruch oder Traffic-Abfall sind, dann geht’s an die genaue Ursachenforschung. Schau Dir die Suchintention hinter den verlorenen Keywords an. Bietest Du noch die jeweiligen transaktionalen/informativen Inhalte? Wie haben sich die SERPs verändert? Wie ist die Konkurrenz hier aufgestellt? Was hat die Konkurrenz verändert? Was könnte der Grund für den Ranking-Verlust sein?

5. Alle Traffic-Kanäle im Ganzen betrachten

Scheuklappen und Silodenken hilft keinem. Deswegen analysiere neben dem organischen Traffic auch die anderen Kanäle.

Der prozentuale Anteil des organischen Traffics ist stark eingebrochen? Dies ist nicht unbedingt ein Grund zur Sorge. Wie verhalten sich die anderen Kanäle? Vielleicht gab es eine Facebook- oder Newsletter-Kampagne, die besonders gut funktioniert? Dies hat natürlich starken Einfluss auf den gesamten Traffic und die prozentuale Channelverteilung, nicht aber auf die absoluten Werte.

Hast Du z. B. viel Startseiten Traffic verloren und wurden vorher die AdWords Brand-Anzeigen eingeschaltet, ist auch hier die Ursache schnell gefunden.

AdWords Auswirkung auf den organischen Traffic:

google-analytics-kanaele

6. Feiertage beachten

Gerade bei internationalen Webseiten hat man nicht immer direkt auf dem Schirm, wann in welchen Ländern oder sogar einzelnen Bundesländern im Ausland Feiertage sind. Große religiöse Feiertage wie z. B. Ostern, die einen Traffic-Einbruch nach sich ziehen, sind leicht auszumachen aber lokale Feiertage können auch oft in verschiedenen Regionen zu einem Traffic-Abfall führen, ohne dass man diesem so schnell auf den Grund kommt. Es hilft also bei internationalen Webseiten ein Dashboard für die verschiedenen Länderversionen zu erstellen, um den Traffic übersichtlich nach Ländern runter brechen zu können. Man kann z. B. auch über die Content-Gruppierung in Google Analytics die Sprachversionen hinterlegen. So sieht man auf einen Blick, in welcher Sprache es, welche Veränderung gab und es lässt sich schnell feststellen, ob hier ein Feiertag zugrunde liegt.

Content-Gruppierungen nach Sprachversionen; Traffic-Einbruch durch Feiertag in Deutschland:

content-gruppierungen

7. Vorjahresvergleich für Saisonalitäten nutzen

Klar, jeder hat schon vom umsatzstarken Weihnachtsgeschäft oder Sommerloch gehört. Aber gibt es noch andere Saisonalitäten, die speziell für das Geschäftsmodell gelten? Gibt es z. B. Messetermine, typische Urlaubszeiten von Einkäufern oder andere Daten, die relevant sind?

Der Vergleich zum Vormonat wird meistens der einfachheitshalber herangezogen. Dies hilft auch oft für einen schnellen Überblick. Durch Saisonalitäten ist es aber durchaus sinnvoll, auch den Monat aus dem Vorjahr zu vergleichen, bzw. noch besser ist es, sich die damaligen prozentualen Veränderungen zwischen den Monaten als Vergleich heranzuziehen.

So lässt sich schnell herausfinden, ob ein Anstieg oder Einbruch „natürlich“ ist oder einer detaillierteren Recherche bedarf.

Saisonalitäten im SEO sind auch sehr extrem bei Events z. B. der WM und der Webseite fifa.com zu beobachten:

svi-fifa

8. Das Wetter auf dem Schirm haben

Des einen Freud ist des anderen Leid. Wenn das Wetter im Frühling die Menschen vor die Tür treibt, leiden nicht selten die Online Shops. Ausnahmen sind z. B. Garten- und Pflanzenversand, aber generell gilt, je höher das Thermometer, desto weniger Besucher. Und auch hier ist zu beachten: Wie war das Wetter in Deinem Vergleichszeitraum? War in der Vorwoche oder dem Vormonat vielleicht noch schlechtes Wetter aber jetzt treibt es die Menschen nach draußen? Oder war der Monat im Vorjahr viel verregneter als der jetzige? All dies sind Ansatzpunkte, die es auch zu beachten gilt.

9. Auffälligkeiten im technischen Monitoring

Ein Traffic-Absturz kann im schlimmsten Fall auch durch technische Fehler entstehen und z. B. durch einen Serverausfall herbeigerufen werden. Überprüfe deswegen Deine Webseite mit einem Crawling-Tool wie z. B. Screaming Frog. Es empfiehlt sich in jedem Fall ein automatisiertes, regelmäßiges technisches Monitoring mit Tools wie Testomato oder URL Monitor.

10. Die Search Console heranziehen

Es lohnt sich auch immer, einen Blick in die Daten zu werfen, die Google Dir liefert. Haben sich die Crawling-Statistiken stark verändert? Gibt es Auffälligkeiten in der Suchanalyse? Sind die Impressionen, Klicks, Positionen stark gefallen? Sind die 404-Fehler angestiegen?

Und last but not least:

11. Stay up to date on Google Updates

Klar, vom Pinguin, Hummingbird und Panda haben mittlerweile alle gehört. Aber es gilt auch kleinere Updates zu verfolgen. Auf gängigen englischsprachigen SEO Blogs z. B. Search Engine Journal kann man am besten am Ball bleiben, wenn es zu Auffälligkeiten im Algorithmus und Äußerungen von Google zu Updates kommt.

Ein Sichtbarkeitsverlust löst jetzt Ruhe und meditative Stimmung bei Dir aus? Die Vorfreude auf strukturierte Analysen steigt urplötzlich an? Keine Panik – der nächste Sicherbarkeitsgewinn kommt bestimmt! 😉

Was sind Deine ersten Ansatzpunkte, die Du Dir anschaust bei einem SEO-Absturz? Ich freue mich über Dein Kommentar!

Du willst einen erfolgreichen Webseiten-Relaunch? Dann haben wir hier 15 Tipps für Dich.

Rhea Moore

Rhea ist seit 2010 im Online Marketing tätig und Senior Consultant für SEO bei morefire. Neben der Leidenschaft für SEO begeistert sie sich besonders für Yoga, die vegane Lebensweise, ihre Ukulele und die Welt zu bereisen. Mehr von Rhea gibt es auf www.rheamoore.de.

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