SEO-Texte schreiben – Basics damals und heute
„SEO-Texte sind kein Hexenwerk, Du musst nur die Keywords so oft wie möglich reinhauen und das war’s.“ – Oder lieber nicht? Ich bin noch nicht lange im Online Marketing, aber das Erste, was ich in der morefire Redaktion gelernt habe, ist genau das Gegenteil. Welche Onpage- bzw. Front-End- Optimierungsmaßnahmen Du ergreifen kannst, um Deinen tollen Content auch sichtbar zu machen, erfährst Du hier.
Immer in den User hineinversetzen
Vor ein paar Wochen habe ich die oben zitierte Aussage in einem Forum für Texter gelesen. Eine junge Texterin und Lektorin fragte nach Tipps, wie sie einen Text für Suchmaschinen optimieren kann. Eine berechtigte Frage, oder? Die oben zitierte Antwort gefiel mir allerdings nicht. Denn wir müssen die Keywords heute nicht mehr übertrieben oft in den Text einfügen, wie mir Petra an meinem ersten Tag bei morefire erklärte. Dies ist auch ein Grund dafür, dass die redaktionelle SEO-Arbeit heute viel mehr Spaß macht als früher, als noch großer Wert auf eine bestimmte Keyworddichte gelegt wurde. Außerdem lesen sich die Texte dadurch auch viel besser.
Das Wichtigste bei unserer Arbeit in der Redaktion sind inhaltlich interessante und gut geschriebene Texte, die dem Leser einen Mehrwert bieten. Die Nutzer bleiben nur auf Deiner Seite, wenn der Content interessant und informativ für sie ist. Und je länger sie auf Deiner Seite blieben, desto relevanter schätzt die Suchmaschine Deine Inhalte ein. Wir schreiben also in erster Linie für die Nutzer, nicht für die Suchmaschinen.
Um relevante Texte mit Mehrwert zu bieten, versuchen wir uns in die Leser hineinzuversetzen. Wir überlegen uns, welche Informationen sie auf der Seite suchen. Welche Fragen stellen sie sich? Welche Antworten, Lösungen und Zusatzinformationen helfen den Nutzern weiter?
Versuche als Autor das Thema so umfassend wie möglich zu behandeln und beantworte Dir selbst die Frage: Würde ich diesen Text lesen? Beantwortet mir der Text die Ausgangsfrage?
Folgende Punkte helfen Dir einen gut strukturierten Text zu verfassen:
1. Die Ãœberschrift
Die Überschriften brauchen eigentlich einen Blogartikel für sich, ich versuche mich dennoch kurz zu halten. Wenn die Überschrift keine Aufmerksamkeit erregt, also nicht präzise, dringend, interessant und verständlich formuliert ist, liest selten jemand weiter. Mit einem kurzen Blick entscheiden wir, ob ein Zeitungsartikel, ein Produkt oder ein Blogbeitrag interessant für uns ist oder nicht. Stöbere mal auf den Websites Deiner Kunden und sieh Dir die Überschriften an. Sind sie spannend? Kurz? Machen sie Dich neugierig? Drücken sie eine Dringlichkeit aus oder bieten sie einen Mehrwert? Hol Dir Inspiration in der Zeitung oder auf unserem Blog.
Tipp: Die Überschrift (die h1) sollte 5 bis 8 Worte nicht überschreiten und das Hauptkeyword enthalten.
Falls Du mehr als 200 Wörter schreibst, dann verwende logische und sinnvolle Zwischenüberschriften, um den Text zu strukturieren. Diese kannst Du auch nutzen, um Nebenkeywords unterzubringen. Der Absatz nach der Zwischenüberschrift, sollte dann aber auch mehr als nur zwei Zeilen umfassen.
Nutze für jede Seite nur eine h1-Überschrift. Und versuche bei Deinen Überschriften die Struktur einzuhalten – im Prinzip, wie bei der Textverarbeitung. Als Orientierung:
- h1
- h2
- h3
- h3
- h3
- h2
- h3
- h3
- h3
- h2
Mein Tipp: Am besten schreibst Du Deine Überschrift zuletzt. Mich hält die Überschrift am Anfang nur auf, dann sitze ich vor dem leeren Blatt und versuche die perfekte Überschrift zu finden. Kennste? Formuliere Deine hammermäßige h1-Überschrift also zum Schluss.
2. Textlänge
Sorry, aber es gibt keine ideale Textlänge. Diese ist davon abhängig, um welches Format es sich handelt und wie viel „Input“ das Thema hergibt.
Sieh Dir als Beispiel die Textlänge eines Mitbewerbers an. Entscheide dann, wie lang der Text sein muss, um den Usern einen Mehrwert zu bieten.
Tipp der morefire Redaktion: Mindestens 250 Wörter bei Start- und Kategorieseiten und 100 bis 150 Wörter bei Detail- oder Produktseiten.
3. Verlinkungen
Nutze den bereits bestehenden Content Deiner Seite und mache auf ihn aufmerksam. Wenn Du die Fragen der User auf Deiner Seite beantworten kannst, ist es sinnvoll sie auch dorthin zu führen. Das steigert den Mehrwert Deines Textes und erhöht die Verweildauer der Nutzer auf Deiner Website. Wohin Du genau verlinkst, sollte dabei deutlich werden. Nutze also einen aussagekräftigen Ankertext. Der Ankertext ist das Wort oder der Satz, der für die Verlinkung markiert wird. Beispiel: Lisa erklärt Dir, warum interne Verlinkungen wichtig sind.
Tipp: Wähle für den Ankertext den Namen des Ziels oder direkt das passende Keyword.
4. Keywords
„Je mehr desto besser“ war gestern. Es gibt zwar immer noch unterschiedliche Meinungen, aber in der morefire Redaktion sind wir uns einig, dass der Text vor allem lesbar sein muss und nicht durch erzwungene Aneinanderreihungen von Keywords auffällt. Man unterscheidet die Suchintention des Nutzers zwischen navigational, informational und transactional. Je nachdem welche Intention hinter der Suche steht, also welchen Zweck die Suche hat, kann der Text länger oder kürzer sein.
Wichtiger noch als die Keywords ist die umfassende Betrachtung des Themas. Denn dabei nutzt man im Grunde automatisch die Keywords, Nebenkeywords sowie Synonyme und der Text wird als relevant eingestuft.
5. Meta Description und Title Tag
Wenn Du onpage optimierst, vergiss die Meta Description nicht. Hierfür hattest Du bisher ca. 156 Zeichen. Die Suchmaschinen erlauben jetzt aber bis zu 300 Zeichen. Diese kurze Beschreibung des Inhalts erscheint unter der SEO-Überschrift (dem Title Tag) des Suchergebnisses der User. Wenn Du das vergisst, generiert Google sie automatisch. Auch hier gilt:
Binde Keywords ein. Diese werden dann nämlich fett gedruckt in der Beschreibung angezeigt und erhöhen somit die Chance auf weitere Klicks.
Das Title Tag ist eines der wichtigsten Elemente, denn es erscheint in der Titelleiste des Browsers und des aktiven Tabs. Es beeinflusst aber auch das Ranking und wird bei der Suchergebnisseite wie eine Ãœberschrift angezeigt. Nutze im Title Tag auf jeden Fall das Keyword, da die Suchmaschinen das Keyword im Title Tag sehr hoch bewerten. Vergiss nicht das Branding am Ende des Title Tags!
Aber Achtung: Dein Title Tag sollte maximal 70 Zeichen lang sein, denn sonst wird der Titel abgeschnitten und es erscheinen nur Pünktchen… Für die mobile Ansicht wären sogar nur 35 bis 40 Zeichen besser. Noch viel viel besser ist, wenn Du nicht die Zeichen zählst, sondern die Pixelbreite im Blick behältst. Denn ein „l“ nimmt weniger Platz ein als ein „m“ oder „W“.
Kurz und knackig sollte neben Deinen Überschriften auch der Rahmen Deines Textes sein: Dazu gehören ein kurzer Teasertext (2 bis 3 Zeilen oder etwa 50 Wörter), der den Anreiz zum Weiterlesen gibt, sowie ein Fazit mit einer Call-to-Action. Der Teasertext kann auch für die Direct Answer optimiert werden. Was Direct Answer oder die Answer Box ist, erklärt Dir Patrick.
Meine Antwort im Forum
Jetzt wollt Ihr sicherlich noch wissen, was ich der Texterin aus dem Forum auf ihre Frage geantwortet habe. Leider gibt es den Gesprächsverlauf im Forum nicht mehr, doch meine Antwort lautete etwa so:
Liebe Texterin,
da Du Autorin und Lektorin bist, hast Du das wichtigste Kriterium bereits erfüllt: Du kannst gut geschriebene Inhalte liefern, die dem Leser einen Mehrwert bieten.
Um von den Suchmaschinen gefunden zu werden, sind neben informativem Content, der Lösungen, Antworten, Informationen und Unterhaltung bietet, die Keywords wichtig. Die Texte werden nach bestimmten Keywords durchsucht und mit einem guten Ranking belohnt. Das heißt aber nicht, dass die Keywords so oft wie möglich in den Text reingehauen werden sollen. Verwende die Keywords nach Möglichkeit so, wie es sinnvoll und gut lesbar ist. Vor allem die Seiten beziehungsweise Texte, die von Usern gerne gelesen werden, ranken gut. Denn das bedeutet, die User haben das gefunden, was sie suchten.
Viele Grüße
Nastaran
Fazit
Wenn Du einen gut geschriebenen und strukturierten Text hast, musst Du eigentlich nicht mehr viel tun. Überprüfe Deinen Text auf Keywords, schreibe eine prägnante, packende Überschrift, füge die Meta Description und einen Call-to-Action ein und tadaaa!
Falls Du auch Anzeigentexte schreibst, lass Dich von Désirées Tipps für starke AdWords Anzeigentexte inspirieren. In zwei kurzen Videos verrät sie ihre besten Tipps und Tricks, um sich von Wettbewerbern abzuheben.
Hast Du Dich auch schon mal in einem Online Marketing oder Texter-Forum über Einträge geärgert? Wie hast Du reagiert? Schreib es in unser Kommentarfeld!