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Best Practice gegen Ghost Referral Spam in Analytics

Die meisten Google Analytics Nutzer kennen das Problem: Die Statistiken werden durch lästigen Referral Spam zerschossen. Die naheliegende Lösung ist es, den Traffic der Spam Referrer durch Filter auszuschließen. Oft dauert es aber nicht lange, bis man neuen Spam von anderen Domains findet. Heute will ich euch eine Methode vorstellen, die wir bei rankingCHECK nutzen um Ghost Referrer langfristig, effektiv und einfach loszuwerden.

Wie sieht Referral Spam aus?

Referral Spam tritt, wie der Name schon sagt, im Verweis Bericht in Analytics auf.

Beispiel-Referral-Spam.jpg

 

Meistens bleibt es dabei nicht bei einem Zugriff, sondern die Zugriffe treten gehäuft auf und verfälschen die Statistiken.

Referral Spam kann außerdem auch in Form von Ereignissen vorkommen.

Beispiel-Ereignis-Referral-Spam.jpg

 

Bekannte Spam-Seiten sind z.B.

  • seamalt.com
  • darodar.com
  • iloveitaly.co
  • buttons-for-website.com
  • see-your-website-here.com

Um nur einige davon zu nennen.

Warum wird meine Seite verspammt?

Diese Sorte Spam zielt nicht auf bestimmte Analytics Accounts ab, sondern es werden willkürlich generierte Analytics Tracking ID’s genutzt, deren Accounts dann verspammt werden.

Die Motivation ist simpel: Traffic für die Referrer Seite generieren. Die meisten Nutzer besuchen zumindest beim ersten Spam aus Neugier die Domain. Dort wird meistens eine Dienstleistung angeboten oder einfach eine Seite promotet. Da tausende von Analytics Accounts betroffen sind, kann mit dieser Methode auch erfolgreich sehr viel Traffic generiert werden.

Wieso sollte ich etwas dagegen tun?

Mein Kollege Eoghan hat in seinem Artikel Traffic Quellen in Google Analytics korrekt erfassen schon beschrieben wie wichtig es ist, die Traffic Quellen sauber zu erfassen um die Daten gewinnbringend auswerten zu können.

Genau das wird durch Referral Spam massiv erschwert. Besonders bei Seiten mit relativ wenig Traffic macht Referral Spam schnell einen großen Teil der gesamten Zugriffe aus (siehe erstes Beispiel). Die Auswertung dieser verfälschten Statistiken kann dadurch zu einem frustrierenden Unterfangen werden.

Ghost Referrer vs. Crawler Referrer

Um den Referral Spam effektiv auszuschließen ist es wichtig zu wissen, wie dieser eigentlich genau zustande kommt.  Es gibt hauptsächlich zwei Methoden:

Crawler Referral Spam

Web Crawler wie zum Beispiel der Google Bot dienen normalerweise der Web Indexierung. Gegen solche Crawler ist erstmal nichts einzuwenden. Im Gegenteil, sie sorgen ja erst dafür, dass die eigene Seite beispielsweise bei Google indexiert wird. Leider wird diese Technik bei Referral Spam zweckentfremdet um Traffic auf die Webseite zu lenken und zerschießt uns dabei die Analytics Daten.

Ghost Referral Spam

Während die Crawler die eigene Website tatsächlich besuchen, kommen Ghost Referrer nie auf unsere Seite sondern interagieren nur mit Google Analytics. Dazu werden willkürlich generierte Analytics Tracking ID’s genutzt und über das Measurement Protocol falsche Seitenaufrufe oder Ereignisse an Analytics geschickt.

In diesem Blogartikel beschäftige ich mich nur mit dem Ausschließen von Ghost Referral Spam. Der Crawler Spam sollte weiterhin über Filter ausgeschlossen werden.

Ghost Referral Spam ausschließen

Die Methode nutzt eine Art „Passwortschutz“ um die unerwünschten Referrals auszuschließen. Durch das Hinzufügen einer benutzerdefinierten Dimension zum Tracking Code werden echte Zugriffe identifiziert und falsche können herausgefiltert werden. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man nicht immer wieder neue Referrer ausschließen muss, sondern die Ghost Referrer dauerhaft herausgefiltert werden. Da Crawler Referrer tatsächlich auf die Seite zugreifen, funktioniert die Methode, wie bereits erwähnt, dafür leider nicht.

Was Ihr dafür braucht:

  • Universal Analytics
  • Google Tag Manager
  • Diese Anleitung 😉

Was Ihr dafür tun müsst:

  1. Benutzerdefinierte Dimension in Analytics hinzufügen

Name: Passwort

Umfang: Hit

Aktiv: Anchecken

Erstellen klicken

Danach wird man aufgefordert den Analytics Code anzupassen. Diesen Schritt können wir überspringen und klicken auf Fertig.

Merkt euch im Anschluss die Index Nummer der Dimension. In diesem Beispiel ist es die 1.

Indexnummer.jpg

 

  1. Passwort Variable im Tag Manager anlegen

Dafür einfach als Variablen-Typ „Konstant“ auswählen, diese wird „Passwort“ genannt und es wird ein beliebiges Passwort als Wert eingeben. Dieses muss nicht unbedingt schwierig sein.

Passwort-Variable-erstellen.jpg

 

  1. Analytics Tags um benutzerdefinierte Dimension erweitern

Jetzt werden alle Google Analytics Tags im Tag Manager um die Dimension Passwort erweitert.

Analytics-Tag-erweitern.jpg

 

Beim Index wird die Nummer der Dimension angegeben, die wir im ersten Schritt erstellt haben. In diesem Fall ist es die 1.

Der Dimensionswert ist die Variable, die wir im zweiten Schritt angelegt haben.

Wenn die benutzerdefinierte Dimension bei allen Analytics Tags hinzugefügt ist könnt Ihr die Änderungen veröffentlichen.

  1. Filter in Analytics anlegen

Im letzten Schritt muss nur noch ein Filter in Analytics angelegt werden, der jetzt nur noch die Zugriffe erfasst, die durch unser Passwort verifiziert sind.

Filtertyp: Benutzerdefiniert à Einschließen

Filterfeld: Passwort

Filtermuster: Das von euch im zweiten Schritt gewählte Passwort

Speichern

Analytics-Filter-anlegen.jpg

 

Es ist zu empfehlen, den Filter erst in einer Test-Ansicht anzulegen und zu überprüfen, ob alles richtig funktioniert. Später kann der Filter für die Haupt-Ansicht übernommen werden.

Man kann sich das Passwort auch als sekundäre Dimension in den Berichten anzeigen lassen oder ein Segment dafür anlegen.

Fertig ist euer Passwortschutz!

Fazit

Die hier beschriebene Methode ist schnell und einfach umgesetzt und sorgt wenigstens beim Ghost Referral Spam bisher zuverlässig für Ruhe.
An einer umfassenden Methode, die genauso einfach die Crawler Referrer ausschließt tüfteln wir bei rankingCHECK noch. Wenn es soweit ist, teilen wir unsere Erkenntnisse natürlich mit euch! Folgt uns am besten bei Facebook oder Google+ damit Ihr nichts verpasst.

Lisa-Marie war Account Director bei morefire. Außerhalb des Büros ist sie ambitionierte Läuferin, klampft gerne auf der Gitarre, zockt am Tischkicker oder dreht eine Runde auf dem Motorrad.

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Ein Kommentar

Steffen schrieb am 28. August, 2015 @ 16:17

Danke für den Tipp!

Bei meinem Blog war es tatsächlich auch so, dass floating-share-buttons.com an erster Stelle der Referrers ist und ich erst gar nicht verstanden habe warum. Das Gesamtbild ist ohne deinen Filter ganz deutlich verfälscht.

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